Jeder Wurf ist wie ein Elfmeter: Christian Junk räumt drei Weltmeistertitel und gleich drei Weltrekorde im Sportkegeln ab

Gilzem · Seit 2008 spielt Christian Junk im Kegelsportverein SK Eifelland Gilzem - mit Erfolg. Der 23-Jährige ist Weltmeister im Sportkegeln und stellte gleichzeitig drei Weltrekorde in seiner Altersgruppe auf. Sein nächstes Ziel ist die Qualifikation für die deutsche Nationalmannschaft.

 Mit Konzentration, Talent und gewissenhaften Training holt Christian Junk den Weltmeistertitel im Sportkegeln nach Gilzem. TV-Foto: Bettina Bartzen

Mit Konzentration, Talent und gewissenhaften Training holt Christian Junk den Weltmeistertitel im Sportkegeln nach Gilzem. TV-Foto: Bettina Bartzen

Gilzem. 120 Mal in die Hocke gehen, den Arm zu einem Schwung ausholen und die Kugel mit Konzentration auf alle neun Kegel werfen. Kegeln ist ein Leistungssport und hat nichts mit Alkohol, Kneipen und Urlaub auf Mallorca zu tun. Mittlerweile gibt es attraktive Kegelbahnen mit Tribünen, Alkohol ist bei Wettkämpfen verboten.
Eine Kugel wiegt zweieinhalb Kilogramm. Da muss man körperlich fit sein. Zur elften Weltmeisterschaft im Sportkegeln in Langenfeld hat Christian Junk in seiner Altersgruppe U-24 gleich drei Weltrekorde in verschiedenen Disziplinen eingeholt.
"Ich hatte zwar erwartet, gut zu spielen, aber nicht, dass ich den Weltrekord mache", sagt der 23-Jährige mit einem Lachen. Er schaffte 958 Kegel - in der Fachsprache Holz genannt - bei 120 Würfen. Davon traf er 81 Mal alle Neuner mit einem Schlag. Läuft alles perfekt, könnten bei 120 Würfen insgesamt 1080 Kegel umfallen. Das schaffte bis jetzt noch keiner. Aber der gebürtige Dauner ist nah dran. Dazu gehören eine hohe Konzentration und eine ausgefeilte Technik, denn Kegeln ist ein Präzisionssport.Laufen als Ausgleichssport


"Jede Bahn ist anders, manchmal geht es um halbe Zentimeter", erklärt Junk, der in seinem Berufsleben als Stadtinspektor viel am Schreibtisch sitzt. "Man muss wissen, wo man aufsetzt, um alle neun Kegel zu treffen." Durch das Kegeln hat er gelernt, sich zu konzentrieren und abzuschalten. Zum Ausgleich der einseitigen Bewegungen läuft er neben dem Kegelsport mindestens zweimal in der Woche.
Der dreifache Weltmeister Christian Junk spielte schon als Kind auf der Kegelbahn neben seinem Vater. Mit elf Jahren nahm er das erste Mal an regionalen Meisterschaften teil. Die Trainer erkannten sein Talent und förderten ihn, bis er 2005 für die Nationalmannschaft in seiner Altersgruppe entdeckt wurde. "Mein Vater sagte immer, jeder Wurf sei wie ein Elfmeter", erinnert sich Junk.
Die nächste Herausforderung des 23-Jährigen: Er will sich für die A-Nationalmannschaft der Herren qualifizieren.
Wenn er kegelt, denkt Junk an nichts anderes als an den nächsten Wurf. Denn beim Kegeln versuche man immer das Gleiche zu machen, um möglichst viele Neuner zu werfen, erklärt der Weltmeister. beba

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