Dorfentwicklung Jetzt geht es in Schönecken an den Dorfrand

Schönecken  · Das Dorferneuerungsprogramm läuft in Schönecken aus. Die letzten Projekte im Ortskern werden gerade angestoßen. Auch außerhalb des Zentrums geht es weiter voran. 

 Im Herzen des historischen Ortskerns: Ein Haus fehlt bereits, Teile des Klosters werden demnächst niedergelegt.

Im Herzen des historischen Ortskerns: Ein Haus fehlt bereits, Teile des Klosters werden demnächst niedergelegt.

Foto: Frank Auffenberg

Mitten im historischen Dorfkern Schöneckens wurde in den vergangenen Wochen das ehemalige Haus Lorbach abgerissen. Dort, wo das verfallende Haus stand, entsteht nun ein neuer Platz unterhalb des einstigen Klosters. „Es muss noch ein alter Giebel aufgemauert und der Weg zum Grillplatz auf der alten Brennerei fertig werden. Dann sind wir auch an dieser Stelle fertig“, sagt Ortsbürgermeister Matthias Antony. Mit Nachdruck treibt der Gemeinderat den Umbau des Fleckens voran, weiterhin im Ortskern, aber auch zunehmend außer-
halb des Sanierungsgebiets (der TV berichtete).

„Im historischen Sanierungsgebiet sind wir dank des Förderprogramms sehr gut vorangekommen“, sagt der Ortsbürgermeister. Im kommenden Jahr laufe es zwar aus, das bedeute aber nicht, dass dann Schluss ist mit der Dorferneuerung. „Alles was da noch reingehört, muss dann zwar angestoßen, aber noch nicht abgeschlossen sein“, sagt er. Mit dem jüngsten Abriss schwenke man aber als Gemeinde durchaus langsam auf die Zielgerade ein.

Letzte große Baustelle ist das verfallende ehemalige Vinzentinerinnenkloster in der Ortsmitte. „Neben dem Umbau der alten Schule durch einen Investor ist dies das letzte große Vorhaben“, sagt Antony. „Die Situation war dort sehr lange unübersichtlich - der Eigentümer war erst nicht ermittelbar und dann nicht zu erreichen. Mittlerweile konnten wir von Seiten der Gemeinde aber Gebäude und Grund erwerben und beginnen noch im November damit, Teile niederzulegen.“ Nicht die erhaltenswerten alten, „sondern die Hausteile, die im Grunde hinter Hollywoodfassaden vergammeln“ Voraussichtlich im Frühjahr folge ein zweiter Abriss: „Der wird aufwändiger, weil der komplette Hang gesichert werden muss.“

Allerdings sei der Ortsgemeinde nicht nur das Zentrum des Fleckens wichtig: „Es gibt auch woanders viel zu tun. Wir sind froh, auch hier schon einiges erreicht zu haben“, sagt der Bürgermeister. Die Stichworte lauten: Friedhof und Neubaugebiet.

„Der Friedhof kann sich mittlerweile wieder sehen lassen. Wege wurden erneuert, ein neues Lampensystem wurde installiert, und auf der gesamten Fläche haben wir fast 40 Bäume gepflanzt“, sagt Antony. Nun fehle nur noch der Neubau einer Friedhofshalle. „Wir dachten eigentlich, die alte noch sanieren zu können, merkten aber früh in den Planungen, dass das nicht so einfach geht.“

Der Rat hat beschlossen, die alte Halle durch einen Neubau zu ersetzen. „Günter Wilwers hat als Architekt der Verbandsgemeinde einen funktionalen, ansprechenden und modernen Bau entworfen.“ Knapp 100♦000 Euro werde der voraussichtlich kosten.“ Die Gemeindekasse belaste dies aber nicht, betont Antony. „Das Projekt wird über den Friedhofshaushalt finanziert, was aber voraussichtlich nicht zur Erhöhung der Gebühren führt.“

Und auch in die Zukunft der Gemeinde investiere man am Rande des Ortes. „Wir haben nach vielen Jahren erstmals beschlossen, ein weiteres Neubaugebiet auszuweisen“, sagt Antony. Lange habe der Rat von diesem Schritt abgesehen. „Wir wünschten uns ja erst mal die Leerstände und Lücken im Dorf wiederzubeleben, aber nicht jeder will ein Haus sanieren. Wir haben den Bedarf erkannt und akzeptiert.“ Das Kaller Planungsbüro Becker habe schließlich das Potential von sechs möglichen Flächen analysiert. „Hinter der Berliner Straße in Richtung Hersdorf wurden wir dann fündig. Zehn bis 15 Bauflächen können dort eingerichtet werden.“

Es gebe sogar schon die ersten Interessenten, stellt Antony zufrieden fest. „Günstig an dem nun ausgesuchten Gelände ist, dass das Neubaugebiet, wenn alle Grundstücke verkauft sind, bei Bedarf gut erweitert werden kann.“

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