Jetzt kommt das Wasser zurück

Biersdorf · Gut 45 000 Kubikmeter Schlamm sind in den letzten Wochen aus dem Stausee Bitburg geräumt worden. Nun sind die Arbeiten abgeschlossen. Der während der Entschlammung teilweise gesperrte Rundweg ist freigegeben und auch das Becken füllt sich so langsam wieder mit Wasser.

 So nach und nach füllt sich das Becken des Stausees bei Biersdorf wieder mit Wasser. TV-Foto: Uwe Hentschel

So nach und nach füllt sich das Becken des Stausees bei Biersdorf wieder mit Wasser. TV-Foto: Uwe Hentschel

Foto: Uwe Hentschel (uhe) ("TV-Upload Hentschel"

Biersdorf. "Es fehlen noch zwei Meter", sagt Heinz Bausch: Normalerweise ist er froh, wenn es nicht regnet. Als Betreiber des Biersdorfer Stausee-Kiosks, zu dem auch eine Sonnenterrasse gehört, kann er mit schönem Wetter deutlich mehr anfangen. In der vergangenen Woche jedoch hätte Bausch mit ein paar verregneten Tagen gut leben können. Denn je mehr Wasser von oben kommt, desto schneller füllt sich der See. "Die Tretboote sind einsatzbereit", sagt er. Und sobald der Wasserpegel hoch genug ist, will er sie ins Wasser lassen.
Spezialboot gegen Schlamm


Dass der Pegel noch zu niedrig ist und die Boote deshalb auch noch nicht im Wasser sind, liegt daran, dass der Stausee Bitburg in den vergangenen Wochen entschlammt wurde. Etwa 45 000 Kubikmeter angeschwemmtes Erdreich wurden aus dem zuvor weitgehend geleerten Becken ausgebaggert. Transportiert wurde der Schlamm von dort in das vor mehr als zehn Jahren neben dem See angelegte Zwischenlager. Dort wird das nährstoffreiche, aber auch mit Blei, Nickel, Zink und Stickstoffen belastete Erdreich bleiben, bis man dafür eine Verwendung gefunden hat.
Für die kompletten Erdmassen, die in den vergangenen Jahren mit der Prüm in das Becken geschwemmt wurden, ist das Zwischenlager zu klein, weshalb ein Großteil des Schlamms nach wie vor im See liegt. Das ist die schlechte Nachricht. Es gibt aber auch eine gute. Nämlich die, dass der Zweckverband Stausee Bitburg die rund 400 000 Euro für die Entschlammung nicht allein stemmen muss. Denn wie der Zweckverbandsvorsitzende und Bürgermeister des Bitburger Lands, Josef Junk, im Rahmen der jüngsten VG-Ratssitzung erklärte, übernimmt das Land 50 Prozent der Kosten. Die Entschlammung ist nicht die erste Aktion dieser Art gewesen. Aber möglicherweise die letzte. So gibt es derzeit Überlegungen, die Schlammproblematik zukünftig anders anzugehen. Und zwar mit Hilfe eines speziellen Boots, das wiederum mit einer Pumpe ausgestattet ist.
Dieses Boot könnte dann rund um die Uhr die Ablagerungen vom Seegrund aufsaugen und diese dann durch einen langen Schlauch über die Staumauer in den unteren Prümlauf pumpen. Rund 500 000 Euro würde die Einrichtung des von einem Duisburger Ingenieurbüro entwickelten Verfahrens kosten. Hinzu kämen jährliche Kosten von knapp 70 000 Euro, zuzüglich Stromkosten. Durch diese Prozedur würde sich - sofern sie wie vom Ingenieurbüro versprochen funktioniert - die alle acht bis zehn Jahre notwendige Entschlammung erübrigen.

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