Jetzt muss nur noch das Geld fließen

Niederweis · Rund zehn Millionen Euro wird die Errichtung der noch fehlenden kreuzungsfreien Anschlüsse entlang der B 257 zwischen Bitburg und Niederweis voraussichtlich kosten. Mittlerweile wurden in sämtlichen betroffenen Gemeinden die vorläufigen Pläne vorgestellt und für gut befunden. Der Umsetzung des Verkehrssicherheitskonzepts steht damit grundsätzlich nur noch eines im Weg: die Finanzierung.

 Der Anschluss Wolsfeld-Nord wurde aus Sicherheitsgründen bereits verändert, soll aber ebenfalls komplett kreuzungsfrei gestaltet werden. TV-Foto: Uwe Hentschel

Der Anschluss Wolsfeld-Nord wurde aus Sicherheitsgründen bereits verändert, soll aber ebenfalls komplett kreuzungsfrei gestaltet werden. TV-Foto: Uwe Hentschel

Niederweis. Als erste von insgesamt fünf Gemeinden, die entlang der B 257 zwischen Irrel und Bitburg liegen, hat Niederweis einen kreuzungsfreien Anschluss an die Bundesstraße bekommen. Wobei es übertrieben wäre, zu sagen, dass der Anschluss überraschend schnell kam. Wie Ortsbürgermeister Christoph Schackmann erklärt, habe seine Gemeinde bereits in den 90er Jahren einen entsprechenden Antrag auf den Weg gebracht. Ausschlaggebend war letztendlich der Umstand, dass die bei Niederweis bereits vorhandene Brücke marode war. Und so wurde im Zuge der Brückensanierung gleichzeitig ein kreuzungsfreier Anschluss geschaffen.
Eine Brücke über die Bundesstraße hat der Nachbarort Alsdorf nicht. Dafür aber hatte das Dorf noch bis vor wenigen Jahren einen eigenen Anschluss an die B 257. Beim Bau der Ortsumgehung Wolsfeld wurde dieser Anschluss beseitigt und stattdessen zwischen Alsdorf und Wolsfeld ein neuer geschaffen. Wer sich bis jetzt noch nicht an diese Veränderung gewöhnt hat, muss es auch nicht mehr. Denn genau wie der alte Knotenpunkt hat auch der neue den Nachteil, dass Linksabbieger die Gegenspur überqueren müssen. Weshalb er wieder verschwinden soll.
Den Alsdorfern ist das nur recht, weil sie dafür endlich das bekommen, was auch sie schon seit vielen Jahren fordern: einen kreuzungsfreien Anschluss. Dieser soll allerdings zwischen Alsdorf und Niederweis liegen. Vor einigen Wochen hat der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Gerolstein dem Alsdorfer Gemeinderat die Pläne vorgestellt. Allerdings ist es bis dahin noch ein weiter Weg. So geht der LBM davon aus, dass mit der weiteren Errichtung kreuzungsfreier Anschlüsse nicht zuletzt aufgrund der Kosten von mindestens zehn Millionen Euro frühestens ab 2015/2016 zu rechnen ist. Was die Alsdorfer allerdings schneller bekommen können, ist die geplante, dritte Fahrspur der B 257 in Höhe der Ortslage (siehe Extra).
So wirklich freuen kann sich Rodens darüber allerdings nicht. Denn die Alsdorfer befürchten, dass durch eine zusätzliche Spur schneller gefahren wird und es lauter wird. Zwar ist zum Schutz der Anwohner die Errichtung eines Lärmschutzwalls vorgesehen, doch ist das nicht überall ohne weiteres machbar. Rodens sieht die Entwicklung dennoch gelassen: "Dort, wo es zu laut wird, haben die Anwohner Anspruch auf Lärmschutz."
Der Nachbarort Wolsfeld hat bereits einen Lärmschutzwall. Dieser wurde im Zuge des sieben Millionen Euro teuren Baus der Umgehung neu angelegt - genau wie der Anschluss nördlich von Wolsfeld, der sich allerdings als Fehlplanung erwiesen hat und nun ebenfalls kreuzungsfrei gestaltet werden soll. Und dann sind da noch die beiden Anbindungen in Höhe Messerich und Niederstedem. Auch diese sollen im Rahmen des B 257-Sicherheitskonzepts durch einen gemeinsamen, kreuzungsfreien Anschluss ersetzt werden.
Lediglich die kleine Anrainergemeinde Birtlingen, für die aus Sicht der Planer eine Änderung wirtschaftlich nicht vertretbar ist, muss sich mit dem Ist-Zustand abfinden. Wobei das für den Ort sogar noch das bessere der beiden möglichen Szenarien wäre. Ursprünglich gab es nämlich die Überlegung, den Anschluss komplett zu schließen. Weil sich die Gemeinde dagegen jedoch massiv gewehrt hat, soll die K 14-Anbindung vorerst bleiben. Birtlingens Ortsbürgermeister Erwin Elsen ist darüber froh, bleibt aber skeptisch. "Ob wir ihn wirklich behalten, wird sich zeigen", sagt er. Eine verbindliche Bestandszusage gebe es nicht.Extra

Nachdem im Jahr 2011 bereits auf dem Teilstück zwischen den Anschlussstellen Birtlingen und Wolsfeld-Nord rund vier Millionen Euro in den dreispurigen Ausbau investiert wurden, soll nun als Nächstes in Höhe Alsdorf/Niederweis abwechselnd eine rund ein Kilometer lange Überholspur in jede Richtung hinzukommen. Geschätzte Kosten: drei Millionen Euro. Da es sich hierbei um Straßenerhaltungsmaßnahmen handelt, ist mit einer schnelleren Finanzierung durch den Bund zu rechnen - sofern dafür das Baurecht vorliegt, das wiederum auch von der Zustimmung der Gemeinden abhängt. Kombiniert mit den kreuzungsfreien Anschlüssen, dem bereits weitgehend umgesetzten Sperren der Wirtschaftsweganschlüsse sowie einem Überholverbot zwischen den Abschnitten mit Zusatzspur soll die B 257 damit laut LBM zu einer der sichersten Straßen der Region werden. uhe

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