Jetzt schlägt's 13 im Marienhof

Politiker in den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Hessen und Saarland haben sich bei der Aktion "Jetzt schlägt's 13" die Situation in rund 100 Altenheimen angeschaut. Im Marienhof in Speicher hat Ulrike Höfken MdB (Bündnis90/Die Grünen) einen Einblick in den Arbeitsalltag erhalten.

 Bundestagsabgeordnete Ulrike Höfken (Mitte) beim gemeinsamen Frühstück mit den Pflegemitarbeitern des Marienhofs in Speicher. Foto: privat

Bundestagsabgeordnete Ulrike Höfken (Mitte) beim gemeinsamen Frühstück mit den Pflegemitarbeitern des Marienhofs in Speicher. Foto: privat

Speicher. (lyv) "Noch lange sieht es nicht überall so aus wie im idyllischen Marienhof in Speicher", sagt Ulrike Höfken, MdB (Bündnis90/Die Grünen). In dieser guten Einrichtung seien Besucher willkommen. Einen Vormittag hat die Bundestagsabgeordnete im Rahmen der Aktion "Jetzt schlägt's 13" einen ganz normalen Alltag in einem Altenheim miterlebt. "Sie packte mit an bei der Grundpflege, beim Anreichen von Speisen und Getränken, beim Lagern der Bewohner zur Vermeidung von Hautdefekten und gewann tiefere Einblicke bei einem gemeinsamen Frühstück mit den Pflegerinnen", sagt Heimleiter Rudi Herres. Obwohl man immer wieder von Verschlankung der Verwaltungsarbeit rede, werde das meist nicht in die Tat umgesetzt, bemerkt Höfken und meint in diesem Fall die Pflegedokumentation, die akribisch genau geführt werden muss. Dabei stellte sie fest, dass in Speicher "alle eine ganze Menge Mehrarbeit leisten" und sich glücklich schätzen können, ehrenamtliche Unterstützung zu haben. Dem hat Heimleiter Rudi Herres nichts entgegenzusetzen: "Obwohl die Pflegerinnen zwölf bis 13 Dienste in Folge leisten, sind sie trotzdem noch hochmotiviert. Die Bewohner stehen dabei ständig im Vordergrund."

Zwar sei die Pflege zu Hause vor allem im ländlichen Raum noch immer Ziel der Angehörigen, aber bei einem großen Teil der Bewohner im Marienhof in Speicher sei das nicht mehr zu bewältigen, erkannte Höfken. Sie verlangt unter anderem eine bessere Information und unabhängige Beratung für die betroffenen Familien, "die meist die entsprechenden Hilfen gar nicht kennen". Höfkens Resümee: "Die Pflegefinanzierung ist dramatisch unterfinanziert, sowohl ambulant als auch stationär".

Im Altenheim in Waxweiler hat sich zur gleichen Zeit der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Arzfeld, Patrick Schnieder, den Heimalltag angeschaut.

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