Eierlage Jubel, Trubel, Eierlage

Schönecken · Bei herrlichem Wetter und Volksfeststimmung ist am Ostermontag die 255. Auflage der Schönecker Eierlage über die Bühne gegangen. Am Ende siegt der Raffer.

Ein Bruderkuss und dann geht es los: Hunderte Zuschauer kommen bei schönstem Eierlagenwetter nach Schönecken. Am Ender gewinnt der Raffer Julius Thiel in 36 Minuten und 24 Sekunden vor dem Läufer Christian Gitzen (links).

Ein Bruderkuss und dann geht es los: Hunderte Zuschauer kommen bei schönstem Eierlagenwetter nach Schönecken. Am Ender gewinnt der Raffer Julius Thiel in 36 Minuten und 24 Sekunden vor dem Läufer Christian Gitzen (links).

Foto: Vladi Nowakowski

Hunderte Zuschauer drängen sich unter der heißen Mittagssonne in der Schönecker Von-Hersel-Straße, die wegen ihrer Enge eigentlich Gasse heißen müsste. Drei Böllerschüsse, dann betreten die Hauptakteure die Szenerie: Raffer Julius Thiel und sein Kontrahent, der Läufer Christian Gitzen. Der Läufer hat Erfahrung in Sachen Eierlage – 2015 nahm Gitzen bereits als Raffer teil.

Ein weiterer Böllerschuss, dann machen sich nach einem Bruderkuss die Rivalen an die Arbeit: Julius Thiel hat insgesamt 104 Eier einzeln aufzusammeln, die im Abstand von 62,5 Zentimetern entlang der Von-Hersel-Straße auf Sägemehl ausgelegt und in einem Korb am Anfang der Bahn abzulegen sind. Christian Gitzen muss gleichzeitig die Strecke von 7,6 Kilometern in das Örtchen Seiwerath laufen und dabei einen Höhenunterschied von 122 Metern bewältigen. Für beide ist das Höchstleistungssport, besonders bei den am Ostermontag herrschenden Temperaturen. Sieger ist derjenige, der seine Aufgabe schneller löst, so einfach und doch so spannend können Wettkämpfe sein.

Die vielen Zuschauer engen den Weg des Raffers stark ein, bereits vor Beginn des Wettkampfes mussten die Veranstalter der Schönecker Sodalität mehrere platt getrampelte Eier auswechseln. Und dann folgt auch noch eine Slapstickeinlage: Ein herren- oder frauchenloser Hund tappst über die gesamte mit Eiern ausgelegte Strecke – weicht aber äußerst elegant sämtlichen Exemplaren der zerbrechlichen Spielgeräte aus.

Raffer siegt 2019 bei der 255. Eierlage in Schönecken
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Der Raffer siegt bei bestem Wetter

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Foto: Vladi Nowakowski
 Ein Bruderkuss und dann geht es los: Hunderte Zuschauer kommen bei schönstem Eierlagenwetter nach Schönecken. Am Ende gewinnt der Raffer Julius Thiel in 34 Minuten und 26 Sekunden vor dem Läufer Christian Gitzen (links).

Ein Bruderkuss und dann geht es los: Hunderte Zuschauer kommen bei schönstem Eierlagenwetter nach Schönecken. Am Ende gewinnt der Raffer Julius Thiel in 34 Minuten und 26 Sekunden vor dem Läufer Christian Gitzen (links).

Foto: Vladi Nowakowski
 Ein Bruderkuss und dann geht es los: Hunderte Zuschauer kommen bei schönstem Eierlagenwetter nach Schönecken. Am Ender gewinnt der Raffer Julius Thiel in 36 Minuten und 24 Sekunden vor dem Läufer Christian Gitzen (links).

Ein Bruderkuss und dann geht es los: Hunderte Zuschauer kommen bei schönstem Eierlagenwetter nach Schönecken. Am Ender gewinnt der Raffer Julius Thiel in 36 Minuten und 24 Sekunden vor dem Läufer Christian Gitzen (links).

Foto: Vladi Nowakowski

Bereits nach wenigen Minuten wird klar, dass Raffer Julius Thiel   ein bemerkenswertes Tempo vorlegt. Nach nur sechs Minuten hat er mehr als 40 Eier eingesammelt und zurück in den Korb gelegt. Doch das kostet Kraft: Als Thiel Ei Nummer 80 einsammelt, kommt die Durchsage, dass Läufer Gitzen auf dem Rückweg ist und den Punkt erreicht hat, von wo aus er Schönecken wieder sehen kann. Es wird knapp und knapper. Das Publikum jubelt und beklatscht inzwischen jedes von Thiel aufgesammelte Ei, und als er tatsächlich das letzte Ei unversehrt in den Korb legt, erhebt sich ein solcher Jubelschrei, dass ihn der einsame Läufer Christian Gitzen an der Ortsgrenze gehört haben muss. Dennoch wird auch er auf den letzten Metern hoch zur Von-Hersel-Straße angefeuert und beklatscht. Dort erwartet ihn dann der Sieger. Julius Thiel hat die 255. Eierlage in 34 Minuten und 26 Sekunden gewonnen und alle Eier sicher ins Ziel gebracht. Der Läufer kommt dieses Mal zu spät – doch im brüderlichen Wettkampf, den seit Menschengedenken die Sodalität, der Schönecker Junggesellenverein, ausrichtet, zählt die Teilnahme mehr als der Sieg.

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