Jüdischer Friedhof: Heute Gedenkfeier in Bitburg

Bitburg · Sein Vater stammte aus Bitburg, doch Karl Juda ist vor den Nationalsozialisten aus seiner Heimatstadt in die Schweiz geflüchtet. Dort wurde er an der Grenze abgewiesen, und seine Flucht führte ihn weiter ins luxemburgische Echternach, wo er das Glück hatte, dass Bürger bereit waren, ihn zu verstecken.

Zwar hat Karl Juda nach Kriegsende wieder sein Textilhaus in Bitburg eröffnet, zum Wohnen und Leben ist er aber nie wieder zurückgekehrt. Sein Sohn Henri Juda kommt seit einigen Jahren regelmäßig in die ehemalige Heimatstadt seines Vaters und engagiert sich zudem in einem Arbeitskreis unter Leitung von Stadtarchivar Peter Neu und Heimatforscher Stephan Garçon, der die Schicksale der von den Nazis verfolgten Bitburger Mitbürger aufarbeitet (der TV berichtete). Auch heute ist der 65-jährige Henri Juda wieder in Bitburg zu Gast - auf Einladung von Bürgermeister Joachim Kandels zur Gedenkfeier an die Reichspogromnacht auf dem Jüdischen Friedhof in der Erdorfer Straße.
Dort beginnt das Programm der Gedenkfeier am heutigen Freitag, 9. November, um 11 Uhr:
Auf die Ansprache von Bürgermeister Joachim Kandels folgen der Trauergesang von Oberkantor Michael Heymann, die Kranzniederlegung, Dankesworte von Henri Juda sowie ein Totengebet des Großrabbiners Alain Nacache aus Luxemburg. Die Feier wird musikalisch mitgestaltet von Orchester und Chor des Bitburger St. Willibrord Gymnasiums. scho

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