Jugendpflege Jugendpflege im Bitburger Land braucht mehr Mitarbeiter

Bitburg/Prüm · Die mobile Jugendarbeit und die Schulsozialarbeit haben sich in den vergangenen Jahren im Kreis Bitburg-Prüm etabliert. Die Personaldecke hierfür ist aber sehr dünn - besonders im Bitburger Land.

 Ferienfreizeiten wie hier auf Sylt gehören auch zum Programm der Kreisjugendpflege.

Ferienfreizeiten wie hier auf Sylt gehören auch zum Programm der Kreisjugendpflege.

Foto: TV/Eifelkreis

Kreativangebote in den Herbstferien, Hilfe für Kinder, deren Eltern sich getrennt haben oder Unterstützung beim Aufbau eines Jugendtreffs. Das sind nur einige Beispiele für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die im Eifelkreis vom Deutschen Roten Kreuz angeboten wird.

Die mobile Jugendarbeit gibt es seit 2015. Sie wird von den Verbandsgemeinden, der Stadt Bitburg und dem Eifelkreis Bitburg-Prüm finanziert. Das DRK startete 2018 mit einer Vollzeitstelle in der Verbandsgemeinde (VG) Bitburger-Land und einer halben Stelle in der VG Speicher. Doch das ist zu wenig, wie Doris Rücker, Bereichsleitung Kinder, Jugend und Familie des DRK Kreisverbands berichtet.

Sie sagt im Schulträgerausschuss: „Es sind in der mobilen Jugendarbeit mindesten zwei Stellen nötig, drei wären mir am liebsten, denn unsere Mitarbeiter arbeiten sehr viel, sind an ihren Grenzen und haben kaum Möglichkeiten sich vertreten zu lassen.“ Weitere Argumente für die personelle Aufstockung der mobilen Jugendarbeit sind die Herausforderungen in der großen Fläche im Bitburger-Land mit insgesamt 71 Ortsgemeinden, die eine unterschiedlicher Bevölkerungsdichte, Standpunkte und Sichtweisen haben.

„Auch die Infrastruktur und die mangelnde Mobilität mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschweren die Entwicklung von gemeindeübergreifenden Angeboten für Jugendliche“, so das DRK. Durch kurze Wege und gute Erreichbarkeit konnte der Jugendtreff Speicher wieder auf den Weg gebracht werden. Sehr gut angenommen wurden auch die Ferienfreizeiten, die von der mobilen Jugendarbeit angeboten wurden und in den einzelnen Orten gab es Filmnächte oder Spieleabende. „So können tragfähige Beziehungen gewachsen“, so die Mitarbeiter des DRK.

Klassisch ist bei den Aufgaben die Unterstützung bei Jugendräumen, bei denen Jugendliche sich an die mobile Jugendarbeit wenden. Ein selbstverwalteter Jugendtreff braucht die aktive Mitarbeit der Jugendlichen und an die werden sie herangeführt. „Wenn Jugendliche sich zurückziehen, ist es weiterhin möglich, die Planungen weiter zu führen, weil die gelaufene Beziehungsarbeit es ermöglicht mit den anderen Jugendlichen zu arbeiten.“

Die Schulsozialarbeit wurde 2018 an allen 33 Grundschulstandorten im Kreis installiert. Nötig ist das, weil sich die familiären Wirklichkeiten in den vergangenen 20 bis 25 Jahren sehr verändert haben. Die Zahl der alleinerziehenden Eltern ist gestiegen, Betreuungszeiten können innerhalb der Familien weniger aufgefangen werden und der Leistungsanspruch an die Kinder und Jugendlichen ist gewachsen.

Jan-Henning Syrbe, Rektor der Grundschule Rittersdorf sagt: „Die Schulsozialarbeit ist für uns zu einem wichtigen Stützpfeiler geworden, damit die Kinder nicht verloren gehen.“ Neben den Kindern nutzen auch Eltern und Lehrer die Schulsozialarbeit, die zwischen 1,5 und 5 bis 6 Stunden pro Woche an der Schule sind. Wichtig wäre für die Arbeit der Schulsozialarbeiter ein eigener Raum, indem die Gespräche stattfinden können. Erschwert wird die Arbeit durch die weiten Fahrtstrecken, den ständigen Systemwechsel und den dauernden Zeitdruck. Wie wichtig die Arbeit ist, zeigt das Beispiel eines Jungen, der anfing sich in der Schule aggressiv zu verhalten.

Die Schulsozialarbeit fand heraus, dass der Junge unter der Trennung der Eltern litt. Gemeinsam wurden dem Jungen Möglichkeiten gezeigt, wie er seine Wut kompensieren kann und die Eltern wurden für die Bedürfnisse des Jungen sensibilisiert. Für die mobile Jugendarbeit geht es jetzt darum eine halbe Stelle in Bitburg-Land und einer viertel Stelle in der VG Speicher zusätzlich zu finanzieren. In der Grundschulsozialarbeit sind 0,2 Stellen im Gespräch. Die Entscheidung darüber fällt erst im Februar, wenn die Gremien wieder tagen.

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