Bildung im Eifelkreis Jugendhilfeausschuss informiert sich über vor acht Jahren angelaufenes Projekt

BITBURG · Vor acht Jahren wurde das Projekt Jugendhilfe-Erziehung-Schule (JES) zunächst in den Förderschulen des Kreises gestartet. Wie erfolgreich es läuft, darüber wurde im Jugendhilfeausschuss berichtet.

Jugendhilfeausschuss informiert sich über Projektstand
Foto: TV/Christian Altmayer

Weil zusätzliche Angebote an Schulen, bei denen Sozialpädagogen oder Psychologen zum Einsatz kommen, gerne in einen Topf geschmissen werden, betont es Christoph Schaal in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses gleich zwei Mal. „Es handelt sich nicht um Schulsozialarbeit“, erklärt der Geschäftsführer der Ökumenischen Jugendhilfestationen, der gemeinsam mit dem im Jugendamt zuständigen Mitarbeiter der Kreisverwaltung, Stefan Urmes, dem Ausschuss berichtet, was es mit JES auf sich hat.

JES steht für Jugendhilfe-Erziehungshilfe-Schule und verfolgt das Ziel, Schule und Jugendhilfe besser zu vernetzen. Während bei der ambulanten Jugendhilfe das erzieherische Unterstützungsangebot in der Regel im Elternhaus angeboten wird, setzt JES bei der Unterstützung der Kinder in der Schule an. Wie Urmes erklärt, habe dieses Angebot den Vorteil, dass es weitaus niedrigschwelliger sei als die klassische ambulante Jugendhilfe. Es werde deshalb von den Eltern auch eher angenommen.

Zu den Leistungen, die im Rahmen des JES-Projekts abgedeckt werden, gehören neben erzieherischen Hilfen im Schulumfeld auch die Begleitung des Unterrichts, eine bedarfsorientierte Einzelförderung oder aber einmal pro Woche die Teilnahme an einer Gruppenveranstaltung. Darüber hinaus besteht laut Urmes ein regelmäßiger Austausch mit den Eltern beziehungsweise Sorgeberechtigten und den Lehrern.

2011 wurde das Angebot zunächst in den Förderschulen des Eifelkreises, der Maximinschule Bitburg und der Astrid-Lindgren-Schule in Prüm eingeführt. In den Jahren darauf kamen auch noch die Realschulen plus in Neuerburg und Bleialf hinzu. „Grund hierfür war, dass diese Form der Jugendhilfe in den Schulen bei den Schülern, aber insbesondere bei den Eltern positiv angenommen wurde“, heißt es dazu in der Sitzungsvorlage des Schulträgerausschusses. Und weiter: „Es zeigte sich, dass Familien erreicht werden konnten, die bis dato Hilfen abgelehnt hatten und oft erst dann erreichbar waren, wenn die Problemlagen deutlich verschärft waren.“ In solchen Fällen käme es dann zu Situationen, in denen Maßnahmen mit einem erheblich höheren Zeit- und Kostenaufwand verbunden seien.

Das bestätigt auch Josef Winandy, Leiter des Amts für Jugend und Familie. „Durch dieses Erfolgsmodell hatten wir in der ambulanten Hilfe in den vergangenen Jahren keine Fallsteigerung mehr“, sagt Winandy.

Umgesetzt wird das Angebot von den Ökumenischen Jugendhilfestationen, die dafür an den vier Schulen jeweils eine halbe Stelle besetzen. Wie Geschäftsführer Schaal erklärt, werden pro Schule in der Regel fünf Kinder betreut. Und das entspreche auch den Kapazitäten. „Unsere Mitarbeiter sind voll ausgelastet, es gibt keinen Freilauf“, so Schaal.

Die Finanzierung übernimmt wiederum der Kreis, der dafür seit der Einführung des Projekts jährlich 120♦000 Euro beisteuert. Wie Schaal und auch Urmes erklären, seien die Personalkosten in den vergangenen Jahren aber erheblich gestiegen, sodass die derzeitige Finanzierung nicht mehr ausreiche.

Vorgeschlagen und vom Jugendhilfeausschuss schließlich auch einstimmig genehmigt wird deshalb, für Personalnebenkosten sowie Fortbildung und Supervision insgesamt weitere 7000 Euro zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus sollen bei der Zusammensetzung des Gesamtbudgets auch die tariflichen Entwicklungen bei den Beschäftigtengehältern berücksichtigt werden

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