Jugendliche krempeln die Ärmel hoch

Auf seine Jugendlichen lässt Gerd Wanken nichts kommen. Insbesondere nicht auf die, die sich aktiv in der Jugendarbeit engagieren. "Auf die ist immer Verlass", attestiert der Leiter des Bitburger "Hauses der Jugend". Kürzlich hat eine 23-köpfige Gruppe das mit der Renovierung des großen Aufenthaltsraumes erneut unter Beweis gestellt. "Diese Maßnahme war bitter nötig", befindet Wanken. "Die letzte Renovierung war vor acht Jahren."

 Das Bitburger „Haus der Jugend“ ist ein beliebter Treffpunkt. Gerade wurde der große Raum im Erdgeschoss renoviert – von Jugendlichen und nicht von Profis. TV-Foto: privat

Das Bitburger „Haus der Jugend“ ist ein beliebter Treffpunkt. Gerade wurde der große Raum im Erdgeschoss renoviert – von Jugendlichen und nicht von Profis. TV-Foto: privat

Bitburg. (red) Die Jugendlichen seien selbst auf diese Idee gekommen, erzählt der Leiter. Und hätten sich auch mit dem Organisieren von Flohmärkten und Konzerten um die Finanzierung gekümmert. Doch all das hätte nicht gereicht, wäre nicht Guido Dichter in die Bresche gesprungen. Gerd Wanken hatte ihm von dem Vorhaben erzählt, worauf Dichter spontan seine Mithilfe anbot. Von seinem Arbeitgeber RWE Rhein-Ruhr erhielt er aus dem Förderprogramm "Aktiv vor Ort" 2000 Euro.Und damit konnten die Arbeiten beginnen. "Streckenweise waren hier bis zu 16 freiwillige Helfer vor Ort, die mit anpacken wollten", freute sich Wanken. Eine Holzverbretterung an den Wänden wurde entfernt und durch neue Farbe ersetzt. Der Thekenbereich wurde überarbeitet, neue Barhocker angeschafft, eine Großleinwand für "Public Viewing" eingebaut und zwei Internetcafé-Plätze installiert. Zudem wurde eine kleine Küche eingebaut, in der die Jugendlichen nach der Schule kleine Snacks warm machen können, während sie auf ihre Busse nach Hause warten.Langweilig wird es im Haus der Jugend nie. Außer am Donnerstag und Sonntag ist das Haus, in dem derzeit noch zwei Sozialpädagogen arbeiten, jeden Tag geöffnet. "Im Durchschnitt haben wir hier täglich rund 150 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis fast 30 Jahren zu Besuch", erzählt Wanken.Dass auch behinderte Kinder und Jugendliche hier ein- und ausgehen, versteht sich nicht nur für die Betreuer von selbst. "Die sind hier voll integriert", sagt Wanken. Um auf die teilweise besonderen Bedürfnisse dieser Kinder und Jugendlichen eingehen zu können, muss gelegentlich auch Geld in die Hand genommen werden. Dabei habe RWE Rhein-Ruhr ebenfalls kürzlich geholfen. Beim RWE-Städteduell gewann Bitburg 5000 Euro. Die Hälfte davon habe Bürgermeister Streit für die Arbeit mit behinderten Kindern und Jugendlichen im Haus der Jugend zugesag, erklärte Wanken.

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