Jugendliche wollen mitmischen

Prüm · Mit Jugendlichen ins Gespräch kommen und allgemeine sowie kommunale Themen diskutieren: Dazu soll im kommenden Jahr ein Treffen von Politikern und jungen Bürgern stattfinden. Darauf haben sich Mitglieder des Prümer VG-Rats und Jugendvertreter nach einer ersten Gesprächsrunde verständigt.

 Mit ihnen will man ins Gespräch kommen: Jugendliche vor dem Prümer Regino-Gymnasium. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Mit ihnen will man ins Gespräch kommen: Jugendliche vor dem Prümer Regino-Gymnasium. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

"Ich denke, dass das ein erster Anfang ist, damit sich mehr Leute für Politik interessieren", sagt Jan Keller (18) aus Prüm. "Ich bin mal gespannt, was daraus wird." Einmal im Jahr - zum ersten Mal im kommenden Frühjahr - wollen sich Kommunalpolitiker und Jugendliche treffen, um über verschiedene Themen zu diskutieren.

Bei der Auftaktveranstaltung soll es unter anderem um das soziale Netzwerk Facebook gehen. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs zwischen Vertretern der Ratsfraktionen, rund zehn Jugendlichen und Vertretern örtlicher Jugendgruppen. "Unser Ziel ist es, mit den Jugendlichen über aktuelle Themen ins Gespräch zu kommen", sagt Aloysius Söhngen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Prüm.
Zuvor haben eineinhalb Stunden lang vor allem Erwachsene miteinander geredet, wie schwer es sei, an die Jugendlichen heranzukommen und wie man sich eine Beteiligung vorstellen könne. Den Jugendlichen bleibt meist nur die Zuschauerrolle.

Erst zum Ende legt sich die gegenseitige Scheu und so etwas wie ein Austausch kommt zustande.
Anschließend sehen die Schüler die Idee der regelmäßigen Treffen im Gespräch mit dem TV durchaus positiv: "Das steht ja noch in den Anfängen. Aber ich denke schon, dass wir genügend Leute in unseren Schulen finden, die sich dafür interessieren", sagt der 18-jährige Moritz Knauf aus Schwirzheim.
Ernsthafte Diskussionen


Skepsis herrscht dagegen, ob "Facebook" ihre Altersgenossen noch interessiert. Das sei schon an vielen Schulen sehr oft durchgekaut worden.
Stattdessen können sich die Schüler auch vorstellen, in konkrete Diskussion wie die zur Gestaltung des Hahnplatzes einbezogen zu werden. "Das ist auf jeden Fall besser", sagt Eduard Kozyrev (17). "Weil es auch vor Ort ist", ergänzt Anke Maus (15).
"Das betrifft uns direkt, weil wir in den nächsten 20, 30 Jahren noch was davon haben", sagt Jan Keller.
"Das wäre wirklich ein gutes Thema, mit dem man den Stein ins Rollen bringen könnte.""Das Wichtigste ist, dass man uns nicht nur Mitspracherecht gibt.
Wichtige Entscheidungen treffen



Das Interesse von Jugendlichen ist ja erst dann geweckt, wenn die große Masse sieht: "Wow, da können doch ein paar Jugendliche was bewegen", sagt Philip Pfeiffer (15) aus Niederprüm. Es gehe darum, dass man wirklich merke, dass man etwas beeinflussen könne. "Das ist der Punkt."
Deshalb dürften den Jugendlichen nicht nur Entscheidungen überlassen werden, die unwichtig sind und nichts bewirken, sagt Anke Maus. "Es müssen Themen sein, die wichtig sind, aber gleichzeitig auch kompakt genug, dass wir da was dran drehen können", sagt Philip Pfeiffer. "Damit können wir auch die Leute ansprechen."

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