Jugendrotkreuzler kämpfen um Punkte

Bitburg · Sie sind jung, erkennen Gefahrensituationen und greifen im Notfall beherzt ein: Die besten Mannschaften des Jugendrotkreuzes (JRK) aus ganz Deutschland haben am Wochenende in Bitburg beim Bundeswettbewerb um Punkte, Sieg und Anerkennung gekämpft. Das JRK fordert: Erste Hilfe muss auf den Bildungsplan der Grundschulen.

Bitburg. Nachgestellte Unfallszenen, beherzt eingreifende junge Menschen in Uniformen mit dem roten Kreuz und sachlich, kritisch dreinblickende Schiedsrichter mit Klemmbrett in der Hand fielen am Samstag im Bitburger Stadtbild gleich an mehreren Ecken auf. Aus allen Landesverbänden Deutschlands waren Mannschaften nach Bitburg gekommen, um hier den Bundessieger zu ermitteln.
"Wir sind in Bitburg gut aufgenommen worden und genießen die Atmosphäre in der kleinen, freundlichen Stadt", sagt Norman Woldt, Bezirksleiter des JRK Berlin. Er schaute sich an, wie seine Kräfte die Aufgabe meisterten. Eine junge Mutter war von einem Auto angefahren worden. Mutter und Kinder, aber auch der Autofahrer mussten versorgt werden. Eine umfassende Aufgabe mit vielen Facetten. "Mit dem Verlauf unserer Prüfungen bin ich im Großen und Ganzen zufrieden. Da gibt es die eine oder andere Position, wo wir noch besser werden können", meint Woldt.
Auch Schiedsrichter Markus Meier vom Landesverband Bayern findet: "Die Berliner haben das ganz gut gemacht. Die Betreuung der Mutter war super. Wärmeerhaltung und Versorgung waren in Ordnung", notierte sich Meier. Er stellte insgesamt fest, dass es durchaus Leistungsunterschiede zwischen den Landesverbänden gibt: "Das liegt daran, dass manche sich über dreistufige Auswahlverfahren qualifizieren müssen und andere einfach eine Mannschaft entsenden."
Sieglinde Schmitz, Vizepräsidentin des DRK-Landesverbands Rheinland-Pfalz, meint: "Es ist ganz wichtig, dass junge Menschen aus ihrer Individualität heraus etwas im Sinne der Gemeinschaft erleben. Da ist das JRK eine ideale Organisation. Hier lernen sie, dass nicht immer alles funktioniert, wir aber gemeinsam alles erreichen können." Rainer Hoffmann vom DRK Kreisverband Bitburg-Prüm sagt: "Die Rotkreuzgemeinschaft aus dem Kreisgebiet ist stolz darauf, Ausrichter dieses Bundeswettbewerbs zu sein. Bei Wettbewerben waren auch wir schon erfolgreich. Heute wollen wir gute Ausrichter sein".
Helfer mit klarer Strategie


Im Schulzentrum St. Matthias waren die mehr als 300 Teilnehmer untergebracht und wurden vom DRK Bitburg-Prüm verpflegt. Ein Dank an die Helfer war von vielen zu hören.
Damit die Hilfe im Ernstfall besser funktioniert, haben die Jugendrotkreuzler eine klare Strategie: "Wir fordern, dass Erste Hilfe in den Bildungsplan aller Grundschulen aufgenommen wird. Die Deutschen sind allgemein ganz schlecht in Erster Hilfe ausgebildet. Je früher mit der Ausbildung begonnen wird, umso selbstverständlicher wird sie", sagt Klaus Hofmann, Referent des JRK-Landesverbands Rheinland-Pfalz. rh

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