Feuerscheid. Seit zwölf Jahren schon engagieren sich die jugendlichen und junggebliebenen Mitglieder des Jugendvereins Feuerscheid ehrenamtlich und unentgeltlich für den 1988 im Rahmen der Dorferneuerung gebauten Spiel-, Bolz- und Grillplatz. Zwar bedeuten der Erhalt und Ausbau des mittlerweile zum Dorftreffpunkt gewordenen Platzes für sie manchmal viel Arbeit, aber ebenso viel Gemeinschaftsgeist und Spaß.

Es ist ein Spielplatz, den auch die Kinder der Nachbardörfer gerne besuchen und zu dem Schulklassen Ausflüge unternehmen. Ein Ort, an dem sich im Sommer Jung und Alt treffen und an dem sich die Kleinsten im Sandkasten oder auf der Rutsche tummeln. Auf dem anliegenden Bolzplatz spielen Jugendliche Fußball, und am Grillplatz wird das Abendessen vorbereitet. Rund um die Freizeitanlage ist immer etwas los.

Bei den regelmäßigen Instandhaltungs- und Ausbauaktionen des Jugendvereins packen die Mitglieder, die allesamt Handwerker sind, gemeinsam mit ihren Familien und Freunden an. So sind mittlerweile Schaukeln und eine Seilbahn sowie seit kurzem ein Unterstand installiert worden.

Ursprünglich bestand das kürzlich vollendete Werk nur aus einigen Stangen - Kletterpflanzen sollten sich daran hochranken und Schutz vor Wind und Wetter bieten. Als die natürlichen Mauern nicht wachsen wollten, bauten die Ehrenamtlichen das Gebäude selbst aus. Sie zogen feste Wände hoch, bauten ein Dach, und schließlich pflasterten sie den Boden, so dass er sich besser auskehren lässt. Heute können die Feuerscheider von dort aus auf den Grillplatz schauen und die gemeinsamen Abende auch bei schlechtem Wetter verbringen.

Drei oder vier Mal im Jahr rückt das Team des Jugendvereins an, um nach dem Rechten zu sehen und die Anlage wieder auf Vordermann zu bringen. Innenminister Karl Peter Bruch zeichnet das Projekt am heutigen Samstag im Wettbewerb "Herausragende Ehrenamtsprojekte der Kommunen 2009" aus. "Bürgerschaftliches Engagement leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur zukunftsgerechten Entwicklung unserer Kommunen in Rheinland-Pfalz", betonte der Minister.

Der kommunale Ehrenamtspreis wurde im vergangenen Jahr zum sechsten Mal ausgelobt, 55 Kommunen beteiligten sich mit ihren Projekten. "Mit dem Wettbewerb wollen wir dieses Engagement auf der kommunalen Ebene würdigen und die Kommunen anregen, Impulse für neue Initiativen zu geben. Die Auszeichnung ist auch eine Möglichkeit, gelungene Ehrenamtsprojekte in Form einer Ideensammlung landesweit bekanntzumachen", sagte der Minister weiter. "Die wiederum gute Resonanz zeigt mir, dass der Wettbewerb zu einer wichtigen Maßnahme im Rahmen unserer Förderung ehrenamtlichen Engagements geworden ist."Extra Herausragende Ehrenamtsprojekte der Kommunen: Der Preis ist mit 14 500 Euro dotiert. Das Preisgeld staffelt sich in einen ersten Preis mit 5000 Euro, einen zweiten mit 3000 Euro, einen dritten mit 2000 Euro sowie Sonderpreise für ein Jugend- und ein Frauenprojekt sowie einen Sonderpreis für Gemeinden unter 500 Einwohner von je 1500 Euro. Das Preisgeld soll ausschließlich für weitere Projekte im Ehrenamtsbereich der betreffenden Kommune verwendet werden. Teilnahmeberechtigt waren alle Gemeinden, Verbandsgemeinden und Landkreise des Landes.