Jung und Alt gemeinsam

BITBURG/PRÜM. (ttl) Einfach zu Hause die Zeit absitzen, kommt für Ingrid Hosdorf nicht in Frage. Sie bringt sich voll mit in die Begegnungsstätte Zusammen(H)alt in Neuerburg ein.

Mit 67 Jahren denkt Ingrid Hosdorf noch lange nicht, einen Gang zurückzuschalten. Die Wahl-Neuerburgerin ist unter anderem Fraktionsvorsitzende, Vorstand im Naturschutzbund (Nabu) Südeifel und im Heimatkunde-Verein. Als dann die Anfrage kam, ob sie nicht auch noch Lust hätte, im Verein "Begegnungsstätte Zusammen(H)alt" mitzumischen, kam von ihr erst ein glattes "Nein". "Ich wollte die Dinge, für die ich mich engagiere, ordentlich machen und deshalb nicht zuviel Ämter übernehmen", sagt die ehemalige Chemie-Ingenieurin. Ein bisschen in die Arbeit des Vereins reingeschnuppert hatte sie aber doch und war sofort begeistert. "Ich musste diese wertvolle Arbeit einfach fortsetzten", sagt sie über ihren Entschluss, Vereins-Vorsitzende zu werden. Seit ihrem Beitritt hat sich so einiges verändert. Das hat vor allem mit ihrer Auffassung zu tun, dass Jung und Alt einfach zusammen gehören. Und das ist das Neue an der Begegnungsstätte: Zur Seniorenarbeit ist die Arbeit mit Jugendlichen gekommen. Kurse, Ausflüge und Veranstaltungen werden seither auch generationenübergreifend angeboten. Denn der Kontakt zwischen Jung und Alt, das weiß Hosdorf, ist ein großes Gut: "Die Großfamilie unter einem Dach ist vielerorts weg. Durch die Begegnungstätte erhalten Kinder und Jugendliche wieder ein Gefühl für ältere Menschen." Und die Senioren, profitieren sie auch von der neuen Situation? "Früher saßen die älteren Leute ewiglich über dem selben Spiel. Alles schien so festgefahren." Stück für Stück komme der Generationenaustausch auch bei den Senioren an. Bei Bastelstunden würden sich seit Neuestem auch mal die Älteren zwischen die Kinder und Jugendlichen mischen. Besonders unter ihre Fittiche genommen hat Hosdorf die "Elterninitiative Kinderspielplatz". Ihr Wunsch ist es, den Neuerburger Spielplatz attraktiver zu gestalten. Der Erlös eines eigens initiierten Blau-Weißen Frühschoppens hat sie auf diesem Weg schon ein Stückchen näher gebracht. Zu Hause herumsitzen, etwas, was sie gar nicht mag, verhindert jedenfalls eine 60-Stunden- Woche.

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