Jung und schnell ins Krankenhaus

BITBURG. Nur leicht zurückgegangen ist die Zahl der Unfälle im Bereich der Polizei-Inspektion Bitburg. Laut den nun vorliegenden Zahlen gab es im vergangenen Jahr auf den Straßen im Südkreis 2500 Unfälle, bei denen zehn Menschen starben.

Ob Frontalzusammenstoß, Abbiege-Unfall oder umgefahrenes Straßenschild. Alle Unfälle werden in einer Statistik zusammengefasst und ergeben die "Übersicht über die Unfallentwicklung", die nun für den Bereich der Polizei-Inspektion (PI) Bitburg für das Jahr 2003 vorliegt. 2500 Unfälle hat es in den vergangenen zwölf Monaten gegeben. "Die Verkehrsunfallzahlen halten sich seit Jahren auf zu hohem Niveau", kommentiert Polizeirat Friedel Jaeger, Leiter der PI Bitburg, die Zahlen. Denn trotz aller Anstrengungen ging die Zahl der Unfälle im Vergleich zu 2002 nur um 13 zurück. Zurückgegangen ist die Zahl der Unfälle, bei denen Menschen zu Schaden kamen. Sie sank von 501 auf 480. Im Gegenzug ist der Zahl der Schwerverletzten jedoch stark gestiegen. Wurden 2002 "nur" 103 Unfallbeteiligte schwer verletzt, so waren es 2003 insgesamt 152. Dies entspricht einem Anstieg um 47,6 Prozent. Im Gegenzug sank die Zahl der Leichtverletzten um 18 Prozent auf 318. "Die Ursache für den Anstieg bei den Schwerverletzten ist nicht bekannt", sagt Polizeihauptkommissar Klaus Schnarrbach. Wie schon im Jahr 2002, verloren auch 2003 zehn Menschen ihr Leben auf den Straßen im Zuständigkeitsbereich der PI Bitburg. In ganz Rheinland-Pfalz blieb die Zahl der Verkehrstoten mit 363 nahezu konstant im Vergleich zum Vorjahr. 1543 Mal krachte es im vergangenen Jahr außerhalb von Ortschaften, 78 Mal auf dem Teilstück der A 60, für die die Bitburger zuständig sind. Wichtige Unfallschwerpunkte sind nach wie vor die B 50 zwischen Bitburg und Spangdahlem sowie die L 36 zwischen Herforst und Rothaus. Hier sind besonders viele Militärangehörige der Air-Force-Base Spangdahlem unterwegs.Ursache Nummer eins: zu hohe Geschwindigkeit

Viele Unfälle resultieren aus den für die Amerikaner ungewohnten Straßen- und Witterungsverhältnissen. Rund 30 Prozent aller Unfälle im Bereich der PI gehen auf das Konto von US-Amerikanern. Einen traurigen Rekord halten auch im Jahr 2003 die jungen Fahrer zwischen 18 und 24 Jahren. An drei Unfällen mit Getöteten, 45 mit schwer und 86 mit leicht Verletzten waren junge Fahrer beteiligt. Bei insgesamt 83 Unfällen war Alkohol die Ursache. Dabei wurden zwei Menschen getötet, 19 schwer und zehn leicht verletzt. 183 Mal wurden Blutproben angeordnet und der Führerschein eingezogen. Die Beamten der PI verhinderten 171 Mal Trunkenheitsfahrten. Unfallursache Nummer eins bleibt auch weiterhin die Geschwindigkeit. Bei 80 Prozent der Unfälle waren Verkehrsteilnehmer zu schnell unterwegs. 362 Mal war die Geschwindigkeit die Hauptursache. 381 Mal krachte es beim Abbiegen oder Wenden, 149 Mal war das Missachten der Vorfahrt Grund für einen Unfall. Auch das Thema Unfallflucht spielte 2003 wieder eine große Rolle. 313 Mal machten sich Unfallbeteiligte aus dem Staub. Die Polizei verzeichnete Unfallflucht auch bei Unfällen, bei der ein Mensch starb, sieben schwer und 13 leicht verletzt wurden. Mit gezielten Aktionen will die Polizei die Verkehrssicherheit im Südkreis erhöhen. "Dabei werden die besonders bekannten Fehlverhaltensweisen im Vordergrund stehen", sagt Friedel Jaeger. 18- bis 24-Jährige hätten mit Abstand das höchste Risiko, im Straßenverkehr zu verunglücken. "Hier müssen wir mit unserer Verkehrssicherheitsarbeit fortfahren", sagt PI-Chef Jaeger.

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