Junge Künstler gefragt

HIMMEROD. (red) Orgel und Orgelmusik müssen nicht verstaubt sein. Das zu zeigen, ist seit einigen Jahren das Anliegen der sommerlichen Orgelkonzerte in der Abtei Himmerod, die in diesem Jahr vom Trierischen Volksfreund präsentiert werden.

Dass das Konzept der Himmeroder Orgelkonzerte Erfolg hat, belegen - entgegen einem allgemeinen Trend - die stets steigenden Besucherzahlen. In diesem Jahr wird bei den vom TV präsentierten Konzerten bewusst auf die vermeintlich großen Namen der Orgelszene verzichtet, da die Konzertreihe unter dem Motto "Young Person's Guide to the Organ" ausschließlich jungen, talentierten Nachwuchskünstlern aus Europa und Übersee vorbehalten ist. Dass die Orgelszene längst keine reine Männerdomäne mehr ist und auch nie eine war, belegt die Tatsache, dass vier der acht jungen Musiker der Konzertreihe in diesem Jahr Frauen sind. Es ist gerade die junge Organisten-Generation, die in der Orgel ein zunehmend anspruchsvolles Konzertinstrument sieht. Technische Virtuosität ist hier unabdingbare Voraussetzung, jedoch nicht Selbstzweck. Vielmehr ist sie Mittel zum Zweck, um die dynamisch-klanglichen Möglichkeiten der Königin der Instrumente größtmöglich auszuschöpfen. Zum Auftakt der Reihe gastiert am kommenden Sonntag, 5. Juni, um 15 Uhr Deutschlands jüngster Domorganist an der großen Klais-Orgel von Himmerod. Gereon Krahforst war schon als Schüler und Jungstudent an der Kölner Musikhochschule, wo er auch später sein Kirchenmusikstudium absolviert hat. Nach Stationen in Bonn, Mönchengladbach und Minden wurde er 2003 zum Organisten der Hohen Domkirche in Paderborn berufen. Neben seiner internationalen Konzerttätigkeit tritt er auch Komponist hervor. Zu Himmerod hat Gereon Krahforst eine besondere Verbindung, denn als Schüler des langjährigen Abtei-Organisten Father John Birley war er häufig Gast in der Eifel-Abtei. Das Programm beginnt mit Bachs festlich rauschender Toccata und Fuge D-Dur, woran sich die friedvolle Stimmung des Adagios aus Mozarts Streichquintett g-Moll in der Bearbeitung des Interpreten anschließt. Als Hommage an einen lokalen Komponisten schließt sich Schroeders Choraltrilogie über das Pfingstlied "Komm, heiliger Geist" an, bevor das Konzert mit der jugendlich-impulsiven Suite française von Gereon Krahforst endet. Der Eintritt ist frei, um eine Spende für die anstehende Orgelrenovierung wird gebeten. Informationen gibt es im Internet unter www.abteiorgel.de/Konzerte.

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