Musik Musikalischer Auftakt mit 500 Zuhörern

Bitburg · Zum 21. Mal hat die Junge Philharmonie Köln das Neujahrskonzert mit einem abwechslungsreiches Programm gestaltet.

 Junge Talente zu fördern ist das Ziel der jungen Philharmonie Köln. In Bitburg zeigten sie ihr Können unter der Leitung von Volker Hartung.

Junge Talente zu fördern ist das Ziel der jungen Philharmonie Köln. In Bitburg zeigten sie ihr Können unter der Leitung von Volker Hartung.

Foto: Christina Bents

Gerade einmal 44 Stunden jung ist das neue Jahr, als Joachim Kandels, Bürgermeister der Stadt Bitburg, die rund 500 Besucher in der Stadthalle begrüßt und ihnen ein gutes 2019 wünscht.

Dann überließ er den Musikern der Jungen Philharmonie Köln, unter der Leitung von Volker Hartung, die Bühne. Mit der „Aufforderung zum Tanz“ von Carl Maria von Weber begannen sie ihr Konzert schwungvoll und harmonisch. Dann legten sie noch eine Schippe drauf und spielten mit sehr viel Temperament Georges Bizets „Carmen-Suite“ für Orchester. Dabei waren sie punktgenau, die Dynamik war sehr intensiv, der Klang des Orchesters  in allen Lautstärken rund und angenehm. Anschließend ging es mit „Claire de Lune“ ruhiger und bedächtiger zu. Die Harfe hatte hier einen wichtigen Part, begleitet von Streichinstrumenten, Oboe und Horn.

Zu seiner Programmauswahl für das Konzert in Bitburg erklärt Volker Hartung: „Es muss ausgewogen sein, sowohl schnelle als auch ruhige Passagen haben und keine zu schwere Literatur sein, denn man will mit einer gewissen Leichtigkeit ins neue Jahr gehen.“ Weiter sagt er: „Die Musik muss zu uns passen. Und dazu gehört auch eine gute Portion Humor.“ Der Dirigent trug selbst einiges bei, indem er Anekdoten erzählte, beispielsweise dass Niccolò Paganini seine Guarneri-Violine, der Stadt Genua vermacht hatte und dass er sie, wegen ihres großen runden Tons „meine Kanonenvioline“ genannt hat.

Zu Johann Strauss wusste er, dass dieser einen guten Freund hatte, der beim Finanzamt arbeitete. Als er einen Steuerbescheid bekam, der ihm nicht gefiel, komponierte er ein Stück, dass er die „Lucifer-Polka“ nannte. Sie wurde vom Orchester beim Neujahrskonzert gespielt.

Die Mischung aus hochkarätiger Musik, mit herausragenden Solisten, unter anderem Arsenis Selamazidis an der Violine, den der Dirigent als Russen aus Griechenland vorstellte, und die Nähe zum Publikum machten den Abend aus. Irene Betzen aus Bitburg, die bei allen Neujahrskonzerten der Jungen Philharmonie dabei war, erklärt es so: „Die Musik erfasst einen. Es ist eine gute Auswahl an Stücken, immer wieder junge Talente, der Dirigent gibt sich locker. Und auch Menschen, die in ihrem Alltag nur wenig klassische Musik hören, sind von diesem Konzerterlebnis begeistert.“ Ähnlich geht es Franziska Manz aus  Erdorf: „Der Dirigent geht mit, die Musik und die Stimmung auf der Bühne gehen aufs Publikum über.“

Das galt beispielsweise bei den „Erinnerungen an Zirkus Renz“ von Gustav Peter, die am Xylophon als Soloinstrument hervorragend gespielt wurden. Für die Darbietung  gab es sehr viel Applaus, ebenso wie für „La Campanella“ – das Rondo aus dem Violinkonzert Nr. 2 von Paganini.

Mit Applaus hat das Publikum auch nicht bei dem 15-minütigen Stück von Mark Gretsel gespart. Der Komponist ist Mitglied der jungen Philharmonie und hat über die beiden Themen „Summertime“ und „It ain’t necessarily so“ von George Gershwin eine große Orchesterfassung geschrieben, die in Bitburg zum zweiten Mal aufgeführt wurde.

Dabei kamen viele Klangfarben zur Geltung, leichte Verzögerungen, dem Swing angelehnt, schnellere Passagen, mit Keyboard kombiniert, so dass die Zuhörer  neugierig blieben.

Zum Abschluss  applaudierte das Publikum stehend für die Darbietung von „An der schönen blauen Donau“.

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