Junge Riege mit neuen Ideen

Prüm · Die Schülerzahlen steigen, eine weitere Lehrerstelle ist eingerichtet, und mit der neuen Schulleiterin Carina Möller ist auch das Führungsteam der Graf-Salentin-Schule in Jünkerath wieder komplett. Im Team arbeitet man nun an neuen Ideen. Unter anderem soll Schülern der Berufszweig Natur und Tourismus schmackhaft gemacht werden.

 Das neue Leitungsteam der Graf-Salentin-Schule in Jünkerath: Christine Möller (links), Beate Kreckler, Carina Möller und Mario Jehnen wollen in Zukunft die Berufsförderung noch weiter ausbauen. TV-Foto: Frank Auffenberg

Das neue Leitungsteam der Graf-Salentin-Schule in Jünkerath: Christine Möller (links), Beate Kreckler, Carina Möller und Mario Jehnen wollen in Zukunft die Berufsförderung noch weiter ausbauen. TV-Foto: Frank Auffenberg

Foto: Frank Auffenberg (aff) ("TV-Upload Auffenberg"

Prüm. Neue Besen kehren gut - hat der Volksmund recht, dürfte die Graf-Salentin-Schule-Jünkerath aktuell das sauberste Haus der Eifel sein. Zum gestrigen Start des neuen Schuljahres durften die insgesamt 347 Jugendlichen nämlich ein runderneuertes Führungsteam begrüßen.
"Ich bin ebenso dankbar wie beruhigt, dass wir an unserer Schule nach den sehr unruhigen Zeiten nun dieses junge Leitungsteam haben", sagt Diane Schmitz, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Obere Kyll. Mit der Neubesetzung komme die Schule endlich zur Ruhe.
Vor zwei Jahren geriet die Einrichtung in sehr unruhige Fahrwasser: Die Prognosen sagten deutliche Rückgänge bei den Anmeldungen voraus, der bisherige Schulleiter Horst Kneppel erkrankte, und Konrektor Raoul Roth wechselte als Leiter an die Realschule plus nach Prüm (der TV berichtete). Als zweite Stellvertreterin musste die Leiterin des Grundschulbereichs ran - Christine Möller übernahm kurzerhand alle Führungsposten. "Eine Dreifachbelastung, die nur schwer zu stemmen ist. Das ist nun glücklicherweise vorbei", sagt Diane Schmitz.
Alle wichtigen Posten sind von jetzt an also wieder besetzt - ausnahmslos mit jungen alten Bekannten. Die Leitung der Schule übernimmt Carina Möller (39). Sie war kurzzeitig an der Grundschule Hillesheim im Einsatz, arbeitete davor aber schon viele Jahre an der Graf-Salentin-Schule. Als Stellvertreter steht ihr Mario Jehnen (33) zur Seite, der bereits im letzten Diensthalbjahr Kneppel den Rücken freigehalten hat.
Christine Möller (30) führt weiterhin die Primarstufe und bleibt zweite Konrektorin. Abgerundet wird das Leitungsteam von der pädagogischen Koordinatorin Beate Kreckler (34). Gestern begrüßte die neue Spitze die Schülerschaft.
Und die ist, zur Freude der VG-Chefin und der Schulleitung, deutlich größer als erwartet. "Laut Schulentwicklungsplan sollte das nicht so sein, doch bei uns gehen die Zahlen tatsächlich nach oben", sagt Jehnen. Laut Prognose wurden nur 30 Fünftklässler erwartet, tatsächlich meldeten sich aber 44 an - das bedeutet zwei fünfte Klassen. Und womit auch kaum gerechnet wurde: Auch die Grundschule wird mit 27 Anmeldungen größer - damit ist die erste Stufe ebenfalls zweizügig. Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier reagierte prompt und richtete eine neue Planstelle für die Grundschule ein.
Und die Zukunftspläne? "Wir sammeln uns gerade, entwickeln ein überarbeitetes Schulprogramm, das wir nach 100 Tagen im Dienst vorstellen wollen", sagt Carina Möller. Doch ein bisschen will man trotzdem schon verraten. "Definitiv im Fokus liegt bei uns der Aspekt der Berufsorientierung", sagt Jehnen. Der Fachkräftemangel im Handwerk werde immer deutlicher spürbar, mit Blick auf die Fusion der Verbandsgemeinden Prüm und Obere Kyll entstünden potenzielle neue Arbeitsfelder. Die Bereiche Natur und Tourismus rückten da in den Blick. Man arbeite bereits am Ausbau der Kooperation mit alten Partnern und suche auch neue. "Eine weitere Vernetzung der Wirtschaft mit der Schule ist aus unserer Sicht sehr wünschenswert."
Die Ideen seien noch sehr abstrakt, sagt Jehnen, "aber rausgehen und mit den Menschen in den Forsten zusammenarbeiten, wäre zum Beispiel toll." Könne man "Natur und Tourismus" so in die Praxisorientierung einbinden, wäre das für die Region schon innovativ, glaubt er.