Im kommenden Jahr feiert der MV St. Quirinus sein 50-jähriges Bestehen. Darauf eingestimmt wird sich bereits in diesem Jahr. Erster Höhepunkt ist das große Frühjahrskonzert am 1. April im Gemeindehaus. 1957 herrschte dank Wirtschaftswunder Aufbruchstimmung. Dennoch hatte der junge MV St. Quirinus mit erheblichen Startschwierigkeiten zu kämpfen. Noch war das Geld relativ knapp. Wie die Mitglieder der ersten Stunde das damals größte Problem, die Finanzierung der teuren Musikinstrumente, lösten, verdient Respekt. Hilfe von außerhalb war nicht zu erwarten. Also packten sie es selbst an und griffen tief in die Taschen - in die eigenen. Der Chronik zufolge waren die Spangdahlemer schon lange vor Gründung des Musikvereins als Musik liebende Leute bekannt. Bernhard Willems, seit 1977 Vorstandsmitglied und seit 1987, mit Unterbrechungen, bis heute erster Quirinus-Vorsitzender berichtet: "Bereits seit dem 19. Jahrhundert hat es immer wieder kleinere oder größere Gruppen gegeben, die musizierten." Überlebt hätten diese aber nur mehr oder weniger lang. Längst hat sich die Spangdahlemer Musikszene stabilisiert. Nummer eins ist der Musikverein. Nach dem Heiligen Quirinus wurde er benannt, weil alljährlich an dessen Patronatsfest, am 30. April, eine Gelöbnisprozession durchs Dorf zieht. Von den rund 900 Einwohnern Spangdahlems sind derzeit 87 Mitglied im Musikverein. "Knapp zehn Prozent der Dorfbevölkerung", konstatiert der Vorsitzende Willems, "mit unserem Frühjahrskonzert am 1. April starten wir eine große Mitglieder-Offensive. Bis zum Jahresende wollen wir die 100er-Hürde nehmen."US-Boys fühlen sich wohl

Das Quirinus-Orchester besteht aus 33 aktiven Musikern. Nicht selten ist auch das eine oder andere Mitglied eines befreundeten Vereins mit von der Partie. "Obwohl wir an allen Instrumenten gut besetzt sind, ist Verstärkung immer willkommen", erklärt Fabian Ostermann, seit Januar 2005 Dirigent in Spangdahlem. Gerade einmal 18 Jahre alt, hat der aus dem Moselort Brauneberg stammende Ostermann bereits einen beeindruckenden musikalischen Werdegang vorzuweisen. Kein Wunder, dass er der jüngste Dirigent im Umkreis ist. Julian Knauf, 20 Jahre alt, St. Quirinus-Vorstandsmitglied und Trompeter, bringt es auf den Punkt: "Fabian ist ein Zugewinn. Mit ihm kam neue Motivation. Er hat unser Spektrum erheblich erweitert". Kaum weniger wertvoll sind die US-Boys von der benachbarten Air-Base, die für die Dauer ihrer Stationierung das Orchester verstärken. Bernhard Willems: "Sie sind begeistert bei der Sache und passen gut zu uns. Schon seit der Vereinsgründung haben wir jährlich fast immer etwa zwei bis vier Air-Force-Musiker in unseren Reihen." Zur Zeit sind das J. Steven Hooter, Trompeter aus Louisiana, und Joshua Ramos, Posaunist aus Oregon. "Es macht uns sehr viel Spaß. Besser als mit dem Verein hätten wir Land und Leute sowie deutsches Brauchtum niemals kennen gelernt", sagen die beiden. Was immer in Spangdahlem mit Musik zu tun hat, ist Sache des MV St. Quirinus. Doch auch "Auswärtsspiele" stehen auf dem Programm. Seit vier Jahren sorgt man beim Veilchendienstagsumzug in Ochtendung für Stimmung, und am 16. Juni konzertiert das Orchester zum zweiten Mal beim "Tag der offenen Weinkeller" in Fabian Ostermanns Heimatort Brauneberg. Das jährliche Familienfest mit Helfern und allen, die dem Verein gewogen sind, findet zu Hause, in und um die Scheuermühle herum, statt. Seit November 2005 wurde intensiv für das Frühlingskonzert geprobt. Wenn das Gemeindehaus am 1. April um 19.30 Uhr seine Pforten öffnet, dürfen sich die Besucher auf einen abwechslungsreichen, mit musikalischen Leckerbissen gespickten Konzertabend freuen. Das Konzert beginnt um 20 Uhr. Der Eintritt ist frei. Info: Bernhard Willems, Tel. 06565-4055, Nadine Poss, Tel. 06565-958923, E-Mail-Adresse: nadinep22@web.de