Jupiter Jones: Gefeierte Heimkehr der verlorenen Söhne

Prüm · Nur drei Tage nach ihrem Auftritt beim Bundesvision Song Contest ist die Eifeler Band Jupiter Jones zurück in der Heimat. Dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Prüm folgt ein frenetisch gefeiertes Konzert in der Mehrzweckhalle vor rund 2000 Besuchern.

Prüm. "Eifelsüchtig" - dieses Wort hat Günter Grass bei seiner Lesung in Prüm, angesichts der äußerst herzlichen Begrüßung, die ihm bereitet worden ist, spontan geschaffen. "Eifelsüchtig" müssten die Jungs von Jupiter Jones angesichts des begeisterten Empfangs in der Mehrzweckhalle eigentlich auch werden, wenn sie es denn noch nicht sind.
"Das war alles, was wir hatten, und alles was wir wollten", singt Nicholas Müller in dem Lied "Eine Landjugend" - der zweiten offiziellen Eifelhymne an diesem Abend. Und alles, was die 2000 Leute vor der Bühne wollen, ist der Band Jupiter Jones bei ihrer "Lokalrunde" einen großartigen Empfang zu bereiten und gemeinsam zu feiern.
Herzenswunsch erfüllt



Frenetisch werden sie begrüßt, als sie um 22.30 Uhr nach sieben Jahren Abwesenheit endlich wieder auf einer Prümer Bühne stehen. Die Freude ist dabei gegenseitig, war es der Band doch ein Herzenswunsch, wieder in der Abteistadt aufzutreten. "Hab ich euch schon gesagt, wie schön es hier ist", fragt Müller in das Publikum.
Nur drei Tage vorher hatten Nicholas Müller, Sascha Eigner, Marco Hontheim und Andreas Becker Rheinland-Pfalz beim Bundesvision Song Contest vor einem Millionenpublikum vertreten, nun sind sie zurück in der alten Heimat.
"Vielen Dank für die zwölf Punkte, uns ist das Herz aufgegangen", bedankt sich Müller für die Topwertung, die sie aus Rheinland-Pfalz bei dem an den Eurovision Song Contest angelehnten Wettbewerb erhalten hatten. In der Endabrechnung bedeutete das einen sehr guten sechsten Platz - die beste Platzierung für Rheinland-Pfalz in der Geschichte des Wettbewerbs.
Für ihre Verdienste als Repräsentanten der Eifel dürfen sie sich am Nachmittag gleich auch ins Goldene Buch der Stadt Prüm eintragen - direkt hinter dem Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass. Eine weitere Gemeinsamkeit, die Jupiter Jones und der Schriftsteller nun teilen.
Denn fast so bekannt wie der Nobelpreisträger ist unter regelmäßigen Radiohörern das Lied "Still", das sich mittlerweile mehr als 300 000 Mal verkauft und damit Platinstatus bekommen hat. Ganz und gar nicht still ist es, als die fünf Jungs die ersten Takte anstimmen und ein 2000-stimmiger Chor einsetzt.
Spätestens jetzt sind auch die ganzen Mütter und Väter, die eigentlich nur ihre Kinder zum Konzert begleitet haben, absolut textsicher - Gänsehautstimmung garantiert.
Auf den Song, der für Jupiter Jones den Durchbruch bedeutet hat, folgt ein minutenlanger frenetischer Applaus. Es ist fraglich, ob die Band irgendwo zwischen Nordpol und Südpol eine größere Anhängerschaft hat.
"Wir sind doch noch gar nicht fertig", sagt ein lachender Nicholas Müller. Richtig, denn noch muss die zweite offizielle Eifelhymne folgen: "Berlin". Ein Lied, das sich mit der Situation auf dem Land auseinandersetzt, wenn nach und nach alle Freunde ihr Glück in der Fremde suchen. "Es ist egal, wo ihr herkommt oder wo man hingeht. Es kommt darauf an, was ihr daraus macht", sagt Müller.
Nach rund zwei Stunden und zwei Zugaben verabschieden sich Jupiter Jones schließlich von der Bühne. "Ihr ward echt ein traumhaftes Publikum", sagt Müller. "Das werden wir auf jeden Fall wiederholen, versprochen." Bleibt nur zu hoffen, dass das nicht wieder sieben Jahre dauern wird.
Exklusivinterview mit Jupiter Jones unter www.volksfreund.de/videos

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