Sanierung mit Haken K♦37 bei Preist muss möglicherweise abgestuft werden

Preist · Der schlechte Zustand der Kornmarktstraße ärgert die Preister schon lange. Nun gibt es für die Sanierung womöglich zum letzten Mal Geld vom Land. Denn danach könnte die K 37 womöglich abgestuft werden.

 Wurde seit fast 70 Jahren nicht mehr saniert: die Kornmarktstraße in Preist.

Wurde seit fast 70 Jahren nicht mehr saniert: die Kornmarktstraße in Preist.

Foto: TV/Christian Altmayer

Rumpelacker, Holperpiste, Flickenteppich — die deutsche Sprache kennt viele Begriffe für Verkehrswege wie die Kornmarktstraße in Preist. Seit den 1950er-Jahren hat die Strecke Richtung Orenhofen keinen neuen Asphalt gesehen. Die Sanierung ist aus Sicht der Gemeinde, und vieler Autofahrer, längst überfällig. Weswegen die Preister dies auch seit Jahren bei der Kreisverwaltung immer wieder einfordern (der TV berichtete).

Nun steht ein Ausbau der 550 Meter wohl tatsächlich bevor. Die Kornmarktstraße hat es zumindest ins Kreisstraßeninvestitionsprogramm geschafft. Das heißt: Bis spätestens 2023 hat man die Kommune sich vorgenommen, die marode Fahrbahn zu reparieren. Die Sache hat allerdings einen Haken für die Gemeinde Preist.

Denn die formale Voraussetzung für das Fördergeld vom Land Rheinland-Pfalz ist, dass die Straße in Trägerschaft des Eifelkreises bleibt. Also nicht zur Gemeindestraße heruntergestuft wird.

Laut Landesstraßengesetz müssen Kreisstraßen aber überwiegend dem überörtlichen Verkehr dienen. Mindestens die Hälfte der Autofahrer, die über die Strecke brettern, müssen also aus anderen Ortschaften kommen. Sonst, argumentiert der Gesetzgeber, nutze der Weg ja nur den Anliegern und nicht der Allgemeinheit. Und dann fließt auch kein Geld aus Mainz.

Bei der Kornmarktstraße wird es mit dem Durchgangsverkehr allerdings eng. Nur geschätzt 250 Wagen rollen täglich über die Rumpelpiste. 126 müssten also aus anderen Gemeinden kommen. Und das hält man beim Eifelkreis offenbar für unrealistisch. Gibt es doch noch die K 38 und die L 2, die die Menschen schneller aus dem Dorf und in die umliegenden Ortschaften führt.

 Immerhin: Ein letztes Mal könnte die Kreisverwaltung die K 37 für 650 000 Euro sanieren, mit einem satten Zuschuss vom Land. Danach allerdings würde die Strecke in die Verantwortung der Gemeinde fallen, und somit auch die Kosten für künftige Sanierungen.

Zudem müsste man bei einem derartigen Vollausbau auch die Verbandsgemeinde Speicher in die Planungen einbeziehen, um in einem Aufwasch auch Kanäle und Leitungen zu erneuern. Eine Alternative zur großen Lösung wäre, die Fahrbahn nur notdürftig für kleines Geld zu flicken.

Eine Entscheidung über das weitere Vorgehen hat der Gemeinderat in jüngster Sitzung allerdings noch nicht gefasst. „Wir müssen jetzt erstmal abwägen“, meint Stefan Wilwerding, Erster Beigeordneter von Preist. Die Volksvertreter brauchen also Bedenkzeit bis Anfang 2021. Bis dahin wurde das Thema vertagt.

Und die Schlaglöcher derweil? Sie werden weiter tiefer und tiefer.

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