Kämpferischer Kurt Beck in der Eifel
Bleialf · Kurt Beck (SPD) auf Wahlkampfbesuch: Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident ist in Bleialf (Eifelkreis Bitburg-Prüm) hart mit der Bundesregierung ins Gericht gegangen.
(fpl) Volles Haus im Bleialfer Saal Zwicker: Mehr als 200 Besucher folgten am Samstagabend der Einladung von Monika Fink zum Wahlkampfabend mit Ministerpräsident Kurt Beck.
Der ging zu Beginn seines Auftritts auf die Weltereignisse ein. Die frühlingshafte Fröhlichkeit vergehe einem schnell, wenn man nach Japan schaue, sagte Beck. Dort drohe "ein riesiges Kernkraftwerk außer Kontrolle zu geraten" und ganze Landstriche über Generationen unbewohnbar zu machen.
Deshalb gelte der erste Gedanke den Menschen dort - bevor natürlich auch Beck zu den politischen Konsequenzen überging: "Wir müssen lernen, dass das Anwenden der Kernkraft in dicht besiedelten Regionen wie bei uns keine vertretbare Alternative ist. Und wenn dann gesagt wird, ,jetzt schalten wir mal für für drei Monate ab', dann hat man den Eindruck, das ist eher Wahlterminen als einer inhaltlichen Position zu verdanken."
Scharfe Kritik erntete die Bundesregierung auch für ihre Enthaltung bei der UN-Resolution zum Flugverbot über Libyen: "Dass heute Flugzeuge fliegen und versuchen, die Menschen zu schützen vor den Mörderbanden Gaddafis, das halte ich für richtig. Aber es macht mich betroffen, dass die Bundesregierung sich nicht einmal in der Lage gesehen hat, dieser Resolution zuzustimmen. Was sollen die Menschen von uns denken? Das Lob, das Gaddafi für Deutschland ausgesprochen hat, ist wie ein Peitschenschlag für alle, die freiheitlich denken."
Markus Fischbach von der Prümer SPD moderierte den Abend, der mit einem Konzert der "Kalimba Singers" begonnen hatte.