Kaffee-, Bier- und Wirtshaus: Mehr Zapfhähne für den Prümer Hahnplatz

Prüm · Das kulinarische Angebot rund um den Hahnplatz wächst: Gleich drei neue Cafés oder Restaurants werden künftig um Gäste werben. Insgesamt entstehen mehr als 250 neue Sitzplätze für Einheimische und Touristen. Angst vor zu viel Konkurrenz hat offenbar niemand.

Prüm. Das Rennen der neuen Gaststätten am Hahnplatz hat das Kaffeehaus Opulenzia gewonnen: Seit Anfang der Woche hat das Lokal für Gäste geöffnet. "Wir wollten schon immer ein Café haben", sagt Inhaberin Daniele Haas, die außerdem das Hotel zum Goldenen Stern führt. Dass dann das Haus in direkter Nachbarschaft zu haben gewesen sei, verstehe sie als Wink des Schicksals. "Optimaler konnte es gar nicht laufen", sagt Daniele Haas. Auch die Etagen über dem Café werden von ihr genutzt. Dort sind drei Ferienwohnungen untergebracht.
Nach den ersten Tagen hat sie bereits viele positive Reaktionen bekommen. "Von daher bin ich richtig froh. Und die Leute auch", sagt Daniele Haas. Man habe sich viel Mühe gemacht, die richtige Einrichtung und auch die richtige Kaffeesorte zu finden, umso schöner sei es, wenn das angenommen werde. Am Ende der Entwicklung sei man noch lange nicht, sondern wolle noch esiniges ausprobieren.
Sorgen, dass es nun zu viele gastronomische Angebote in Prüm geben könnte, hat sie nicht. "Da habe ich keine Bedenken", sagt Daniele Haas. Es sei doch gut, dass sich etwas tue - also beispielsweise das Bierhaus, das bald neben Hotel und Eiscafé Eröffnung feiert.
Dort, nur wenige Schritte weiter, wird noch fleißig gearbeitet, doch der neue Name ist schon deutlich sichtbar. Wo früher die Stiftsklause einlud, soll am 1. Juni das "Bitburger Bierhaus" offiziell eröffnen. Es basiert auf einem neuen Konzept der Braugruppe und soll, so der Marketingtext der Brauerei, als "generationsübergreifende Wirtschaft ein bieraffines Angebot an Speisen" bieten. Hausbesitzer Detlef Gehrke hat dafür die Räume komplett neu gestaltet, und auch die Hausfront bekam einen neuen Anstrich. Betreiber des neuen Bierhauses sind Michael Müller und Marco Ras-kopp. "Es ist schön, dass sich der Hahnplatz so belebt", sagt Michael Müller. "Die neuen Angebote ergänzen sich sehr gut und tragen hoffentlich dazu bei, dass viele Leute nach Prüm kommen, weil sie wissen, dass man hier viel machen kann und eine schöne Auswahl hat."Umzug mit dem ganzen Team


Doch damit nicht genug. Wieder nur wenige Meter entfernt geht das nächste Projekt auf die Zielgerade. Dort lässt der Nimstaler Getränkehandel Lenz aus Giesdorf das ehemalige Café Brodel zum neuen "Wirtshaus am Hahnplatz" umbauen, noch ist es allerdings nicht wirklich fotogen. Doch noch im Juni soll es eröffnet werden, sagt die Pächterin Michaela Paul, die bislang die Stiftsklause am Hahnplatz geführt hatte. "Wir haben unser Konzept übernommen und ziehen mit unserem gesamten Team um", sagt die Gastronomin. Im hinteren Bereich ist ein großer Raum mit 60 Sitzplätzen für Gesellschaften vorgesehen. "Da gibt es auch schon eine große Nachfrage." Im vorderen Teil zur Hahnstraße sind 25 weitere Sitzplätze, dort wird es auch eine Theke geben mit einer "gemütlichen, etwas rustikaleren Atmosphäre". Auch Michaela Paul begrüßt das Engagement der anderen Gastronomen rund um den Hahnplatz. "Es ist doch schön für die Stadt, wenn sich an dem Platz so viel tut. Das ist auf jeden Fall eine Bereicherung."
Schon bislang gab es rund um den Hahnplatz ein großes Angebot, vom Restaurant zur Alten Abtei über die Musikkneipe Rampenlicht und dem Eiscafé Stella d\'Oro bis zum Stadtcafé und dem Schnellimbiss "MacHämpi" auf der anderen Seite des Platzes.
Im Haus des Gastes verfolgt man die Entwicklung in der Innenstadt mit großem Wohlwollen: "Ich freue mich zu sehen, wie positiv sich das entwickelt", sagt Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy. Und das, bevor mit dem Umbau des Hahnplatzes überhaupt begonnen worden ist, mit dem die Innenstadt weiter an Attraktivität gewinnen soll. "Ich bin ganz begeistert."Meinung

Eine gute Vorlage
Es mag ein zeitlicher Zufall sein, dass in diesen Tagen rund um den Hahnplatz gleich drei neue Häuser mit gastronomischem Angebot ihre Türen öffnen. Gut ist es auf jeden Fall: Für die Prümer selbst und für ihre Besucher, die bald noch mehr Auswahl haben werden bei der Frage: Wo gehen wir denn heute hin? Es zeigt aber auch, wie bedeutsam der potenziell schönste Platz der Eifel für die Abteistadt ist. Die Gastronomen erhoffen sich hier gute Geschäfte und treten mit ihrem Engagement sozusagen in Vorlage. Jetzt liegt es an den Architekten, der Preisjury und den Fraktionen im Stadtrat, die Neugestaltung des Zentrums nicht zu versieben. fp.linden@volksfreund.deExtra

Während die Gastronomen mit ihren neuen Angeboten am Hahnplatz schon fertig sind oder auf die Zielgerade gehen, ist die Neugestaltung des Hahnplatzes noch nicht ganz so weit. Erst im Herbst sollen die Entwürfe im Architektenwettbewerb eingehen, aus denen das Preisgericht drei Siegerentwürfe auswählt. Danach soll umgehend mit der Umsetzung begonnen werden, angestrebt wird ein Baubeginn noch 2014. Voraussichtlich wird der Platz in mehreren Etappen neu gestaltet. ch

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