Kahlschlag verhindern

Zum Bericht "Faule Linden müssen weichen" über eine Baumfäll-Aktion des Landesbetriebs Mobilität (LBM) in Waxweiler (TV vom 6. März):

"Es war einmal ein wunderschöner Eifelort. Zauberhafte Alleen führten in den historischen Ortskern. Ob unter blühenden Kastanienbäumen, tief verwurzelten Akazien oder duftenden Linden: Den Menschen ging das Herz auf, wenn sie nach Waxweiler hinein fuhren. So viel Schönheit jedoch erweckte den Neid einer bösen Fee, und so begann sie ihr zerstörerisches Werk. Zuerst fielen die Kastanien in der Trierer Straße. Dann mussten die alte Akazie und die Säulenhalle vor dem Kriegerdenkmal weichen. Später fielen in einer Nacht- und Nebelaktion erst fast alle Bäume auf dem Waldfriedhof, dann die Linden in der Bahnhofsstraße. In die Akazienallee im Lascheider Weg wurden große Lücken gerissen. Von den Chaussee-Bäumen an der Straße nach Lambertsberg fällte man klammheimlich in jedem Jahr zehn bis 20, so dass die traurigen Überbleibsel der prächtigen Allee da stehen wie die letzten Zähne in einem ungepflegten Gebiss. Jetzt macht man sich daran, die einzig verbleibende Lindenallee in der Lünebacher Straße zu fällen. Traurig schauen sich die Menschen den schönen Ortseingang an und stellen sich vor, wie tief greifend diese Maßnahme sein wird. Auch wenn wirklich neue Bäume gepflanzt werden (was man bei jeder vorherigen Baumfällaktion versprochen, aber nie gehalten hat): Wie lange wird es dauern, bis die in Waxweiler eintreffende Echternacher Springprozession im Schatten dieser Bäume feierlich in ihren Ursprungsort einpilgern kann?"So oder so ähnlich könnte die Geschichte lauten, die wir unseren Enkeln oder Urenkeln eines Tages erzählen müssen. Und kein Prinz ist in Sicht, der den Bann der bösen Fee bricht. Früher einmal, vor fast 30 Jahren, hat sich Bürgermeister Adams vor die Linden gestellt und die damals bereits mit den gleichen Argumenten geforderte Fällung verhindert. Und heute? Vielleicht könnte ja an Stelle eines totalen Kahlschlags versuchsweise eine kräftige Durchfegung erfolgen, wie bei dem ehemaligen "Gasthof zur Linde"?Liebe Verantwortlichen vom LBM Gerolstein, bitte überlegen Sie sich diese Maßnahme noch einmal und suchen Sie nach Alternativen, die einen so gravierenden Einschnitt in das Ortsbild verhindern könnten. Irmburg Schaus, Waxweiler ORTSBILD

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