Kampf mit den Elementen

Deutlich weniger Einsätze als im vergangenen Jahr weist die Einsatzstatistik der Feuerwehren im Bereich der Verbandsgemeinde Prüm für das Jahr 2008 aus. Der Grund: Im Jahr davor (2007) zogen Stürme über den Nordkreis hinweg, die den Wehrleuten zahlreiche Einsätze bescherten. Immer häufiger müssen die Feuerwehren aber zu Verkehrsunfällen ausrücken.

Prüm. "Gerade bei den Verkehrsunfällen gibt es eine stark steigende Tendenz", sagt Manfred Schuler von der Verbandsgemeinde Prüm. 57 Mal mussten die Feuerwehren im Bereich der Verbandsgemeinde im vergangenen Jahr ausrücken. Im Jahr zuvor waren es nur 38 Verkehrsunfälle gewesen. 2006 gar nur 31.

Die Einsätze haben meist das Ziel, Verletzte aus ihren Autos zu befreien oder ausgelaufenen Diesel zu binden. Gerade auf dem Weg von Luxemburg aus sind die LKW oft mit Diesel vollgetankt unterwegs. Reißt dann bei einem Unfall ein Tank auf, gelangen schnell rund 600 bis 800 Liter Diesel in die Umwelt. Ein Grund für den starken Rückgang der Gesamtzahl der Einsätze (von 379 auf 258) liegt darin, dass es 2007 viele Sturmschäden gab, zu denen die Feuerwehr ausrücken musste. 70 Einsätze verzeichnet die Statistik in diesem Bereich, im Vergleich zu acht (2006) und 13 (2007). Allein zwei heftige Gewitter seien für 13 Einsätze verantwortlich, so die Feuerwehr.

Prümer Feuerwehr entlastet Trierer Leitstelle



Ein weiterer Schwerpunkt in der Einsatzstatistik sind die automatisch von Brandmeldern ausgelösten Einsätze (25). Zwar werden hier auch viele Fehlalarme verzeichnet, denn gerade bei neuen Anlagen ist die Fehlerquote noch relativ hoch.

Für einige Einsätze der Prümer Wehrleute ist auch die Feuerwehr-Einsatzzentrale (FEZ) in Prüm verantwortlich, die für die gesamte VG zuständig ist. Nach einem Alarm durch die Leitstelle in Trier wird die Einsatzzentrale in Prüm besetzt, auch wenn die Feuerwehr in Prüm selbst nicht ausrückt und die Koordination des Einsatzes übernimmt. Damit wird die Leitstelle in Trier entlastet. Elf dieser Einsätze gab es im vergangenen Jahr. 2007 waren es noch 59.

Interessant ist auch, dass angesichts der gestiegenen Energiepreise immer mehr Menschen zu Holzöfen zurückkehren. Das Problem laut Angaben der Feuerwehr: Viele verfeuern zu nasses Holz oder anderes brennbares, aber ungeeignetes Material mit der Folge, dass sich der Kamin zusetzt und über kurz oder lang Feuer fängt.

Kamine werden bei Bränden sehr heiß



Ein solcher Brand ist nicht zu löschen. Die Feuerwehr hat dann die Aufgabe, zu sichern, dass sich das Feuer nicht ausbreitet. Denn die Kamine werden dabei sehr heiß, was gerade bei alten Holzdecken gefährlich werden kann. Im Kamin selbst richtet der Brand keinen größeren Schaden an. Extra Die Statistik der Feuerwehren der VG Prüm: Am häufigsten mussten die Feuerwehren zu Verkehrsunfällen (57) ausrücken. Auf Platz zwei folgen die Einsätze aufgrund von automatischen Brandmeldern (BMA) mit 25. Dann folgen technische Hilfeleistungen, Ölspuren, Kaminbrände und Wohnhausbrände mit rund 20. 13 Mal mussten die Wehrleute ausrücken, um Sturmschäden zu beheben. Selten war die klassische Tierrettung (2). (ch)

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