Kampfansage an Apfelsinenbomber

BITBURG. Der Kreis Bitburg-Prüm will die B 51 zwischen Trier und Bitburg für Transitverkehr mit mehr als 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht sperren. Dies ist Teil einer Resolution, die der Kreistag mit großer Mehrheit verabschiedet hat.

"Eine Sperrung der B 51 zwischen der A 60 und der A 64 für den LKW-Transit ist grundsätzlich möglich", stellt die Kreisverwaltung Bitburg-Prüm fest und macht den Befürwortern eines Nutzungsverbots der Bundesstraße für Lastwagen aus allen Herren Länder, die den etwa 30 Kilometer langen Abschnitt als Abkürzung auf dem Weg quer durch Europa nutzen, Hoffnung. Die waren am Montag im Kreistag auch klar in der Mehrheit, als über eine Resolution abgestimmt wurde, in der neben einem Transitverbot für LKW mit mehr als 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht auch der verkehrsgerechte Ausbau der Straße gefordert wird, die täglich von etwa 16 000 PKW und 4000 LKW befahren wird.Noch fehlen verlässliche Zahlen

Gesicherte Zahlen über den Anteil der Transit-Lastwagen gibt es bisher nicht. Schätzungen liegen zwischen 60 und 75 Prozent. Eine gesicherte Datengrundlage ist jedoch nach Auffassung des Mainzer Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Voraussetzung dafür, dass Durchgangs-LKW künftig gezwungen werden können, die Autobahn und nicht die - etwa 17 Kilometer sparende - Abkürzung über die Bundesstraße zu nutzen. Das Ministerium muss nach Auffassung der Bitburger Kreisverwaltung neben dem Landesbetrieb Straßen und Verkehr sowie der Kreisverwaltung Trier-Saarburg in die Entscheidung über einen solchen Schritt eingebunden werden. Genehmigungspflichtige Schwertransporte müssen derweil schon jetzt auf der Autobahn bleiben.Während sich der Kreistag der Forderung nach einer Verbannung von Transit-Lastern einstimmig anschloss, gab es um die längerfristige Perspektive Diskussionen. In dem von der CDU vorgelegten Papier, das sich an eine ähnliche Resolution des Bitburger Stadtrats anlehnt, wird ein "verkehrsgerechter Ausbau" der Straße zwischen den Autobahnanschlussstellen Trier-Sirzenich und Bitburg verlangt. Dies sei nachhaltig nur mit vier Fahrspuren und hinreichendem Lärmschutz zu erreichen, heißt es da.Die Grünen halten die bisherige Planung, nach der zumindest zwischen der Raststätte Meilbrück und dem Helenenberg sowie zwischen Newel und Hohensonne in absehbarer Zeit drei Spuren gebaut werden sollen, für hinreichend, sofern der schwere Transitverkehr tatsächlich von der Straße verbannt wird. "Ein vierspuriger Ausbau ist unbezahlbar", sagte Rosi Biwer. Für die SPD-Fraktion, die am Ende auch der Forderung nach vier Spuren zustimmte, kritisierte Monika Fink, dass die Forderung angesichts des inzwischen fast fertiggestellten Bundesverkehrswegeplans zu spät komme. Zudem äußerte sie die Befürchtung, dass durch die Forderung nach vier Spuren der vorgesehene dreispurige Ausbau gefährdet werden könnte.Diese Gefahr sieht CDU-Fraktionschef Michael Billen nicht. Wer in Ruhe darüber nachdenke, was auf der Straße los ist, müsse der Resolution zustimmen, sagte er im Kreistag. Sein Fraktionskollege Hermann Schlösser sagte, dass der dreispurige Ausbau schon 1985 geplant gewesen sei und sich bisher wenig getan habe.Ergänzend - und ebenfalls einstimmig - forderte der Kreistag derweil den Bau einer durchgehenden Ausweichstrecke für landwirtschaftliche Fahrzeuge, die bisher auch die B 51 nutzen müssen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort