Kandidat am Klavier

ARZFELD. Seit Oktober 1998 ist Patrick Schnieder (CDU) bereits Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Arzfeld. Am Sonntag, 2. April, stellt er sich erneut den Wählern. Einen Gegenkandidaten gibt es diesmal nicht.

 Ein Rathauschef mit Faible für klassische Musik: Patrick Schnieder bewirbt sich am 2. April erneut um den Posten des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Arzfeld. Foto: Manfred Reuter

Ein Rathauschef mit Faible für klassische Musik: Patrick Schnieder bewirbt sich am 2. April erneut um den Posten des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Arzfeld. Foto: Manfred Reuter

Jenseits der Landtagswahl am 26. März bereitet sich noch jemand auf eine Abstimmung vor: Patrick Schnieder, 37-jähriger Bürgermeister der VG Arzfeld, möchte es am 2. April noch einmal wissen. Ohne Gegenkandidat tritt er nach 1998 ein zweites Mal an, um den Posten des Verwaltungschefs der Westeifelgemeinde zu besetzen. Da niemand gegen den Amtsinhaber antreten möchte, wundert`s nicht, dass es in diesen Wochen in Bezug auf die Arzfelder Direktabstimmung keinen wirklichen Wahlkampf gibt. "Es ist schwierig, gegen sich selbst Wahlkampf zu führen", sagt der aus Birresborn stammende Jurist schmunzelnd, trotzdem würden einige Veranstaltungen allmählich anlaufen. So bietet Patrick Schnieder, der zusammen mit seiner Frau Andrea in der Bürgermeisterdienstwohnung unmittelbar neben der VG-Verwaltung lebt, in den nächsten Tagen einige Informationsveranstaltungen an. Darin soll nicht nur über Landwirtschaft und Kommunalpolitik diskutiert werden, sondern es sollen auch Einzelprobleme auf den Tisch kommen. Für Patrick Schnieder, inzwischen Vorsitzender der CDU-Fraktion im Bitburg-Prümer Kreistag, gibt es ein ganzes Bündel von Motiven, sich um den Bürgermeisterposten in Arzfeld zu bewerben: "Das Amt an sich war für mich schon immer ein attraktives Berufsbild", erzählt er. Da könne man gestalten und bei einer abwechslungsreichen Tätigkeit zusammen mit den Bürgern etwas auf die Beine stellen. Insofern sei die seinerzeitige Entscheidung, von Bonn zurück in die Eifel zu wechseln, absolut richtig gewesen. Schnieder: "Wir fühlen uns hier sehr wohl und dazu gehörig." Beruflich habe er in den vergangenen knapp acht Jahren "unheimlich viel gelernt". Dazu zähle nicht nur das Handwerk im engeren Sinne, sondern auch die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit sei überaus positiv vorangebracht worden. Als besonders erfreulich stuft Amtsinhaber Schnieder die Fortschritte im Tourismus ein. Radwegebau, Schwimmbad Waxweiler, Haus Islek in Daleiden und Geo-Museum in Waxweiler: das sind Stichwörter, die Schnieder ganz klar auf der Positiv-Seite verbucht. Wenn er auf einen "Flop" zu sprechen kommt, dann nennt er derweil den vergeblichen Versuch, innerhalb der VG Arzfeld eine regionale Schule einzurichten. Die Möglichkeit, in ein paar Jahren als CDU-Bundestagsabgeordneter nach Berlin zu gehen, um dort Peter Rauen zu beerben, schließt Patrick Schnieder nicht aus. "Dies wäre kurzsichtig", stellt der Bürgermeister klar. Aber: "Man weiß das heute einfach noch nicht." Denn: Viele Personen und Gremien müssten mit entscheiden, "und in die Zukunft schauen kann ich nicht", beantwortet Patrick Schnieder derlei Fragen mit dem ihm eigenen Pragmatismus. Zwei Mal beim Eifel-Marathon dabei

Darin, dass er trotzdem noch einmal Rathauschef in Arzfeld werden möchte, sieht er im Übrigen kein Problem. Denn eine Entscheidung stehe zum jetzigen Zeitpunkt schlicht nicht an. Neben den beruflichen Interessen treibt Patrick Schnieder in der Freizeit Sport und Musik an. Bereits zwei Mal hat er den Eifel-Marathon absolviert, seine Bestzeit liegt bei drei Stunden und 42 Minuten. In diesem Jahr möchte er es erneut wissen. Sein Trainingspensum: Unmittelbar vor dem Wettkampf pro Woche 70 bis 80 Kilometer durchs Irsental. Natürlich kommt dieses Hobby zu kurz. Das gilt auch für die Musik. Schon mit zehn Jahren fing CDU-Mann Schnieder mit dem Klavierspielen an, später kam die Orgel hinzu. Sein Lieblingskomponist: Johann Sebastian Bach. Und warum sollen ihn die Bürger aus der Verbandsgemeinde Arzfeld am 2. April erneut wählen? "Weil das, was ich in den vergangenen sieben Jahren hier gemacht habe, doch hoffentlich in Ordnung war."

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