Kandidaten liefern sich Schlagabtausch

BITBURG/KYLLBURG. Beim TV -Stammtisch zur Bürgermeisterwahl in Kyllburg trafen am Montagabend die drei Kandidaten aufeinander, um Position zu beziehen und zu diskutieren.

Der Kyllburger Wahlkampf war bislang vor allem durch eines gekennzeichnet: Die Kandidaten zogen ihren Wahlkampf durch, vermieden jedoch weitgehend, auf die Mitbewerber einzugehen. Am Montagabend trafen nun Bernd Spindler (SPD), Rainer Wirtz (CDU) und Helmut Heinz beim Stammtisch in der Bitburger TV -Redaktion aufeinander. Gelegenheit auch für die Kandidaten, sich mit ihren Themen zu positionieren, wie TV -Eifelredaktionsleiter Martin Pfeil die Diskussionsrunde anmoderierte.Wohin geht die Reise mit Schloss Malberg?

Ihre zentralen Schwerpunkte definierten sowohl Bernd Spindler als auch Rainer Wirtz in den Themen Wirtschaft und Tourismus - jedoch mit unterschiedlichen Akzentsetzungen. So forderte Wirtz, der künftige Bürgermeister der Verbandsgemeinde müsse sich vor allem der "knapp 100 mittelständischen Betriebe in der Verbandsgemeinde" annehmen. "Die Unterstützung kleinerer und mittelständischer Unternehmen ist für mich ein zentraler Ansatzpunkt", sagte Wirtz. In Bezug auf das Industrie- und Gewerbezentrum Badem vertrat Wirtz die Auffassung, dass "die Vermarktung weiterhin intensiviert werden muss. Ausgetretene Pfade müssen hier verlassen werden". Für Spindler ist "die Wirtschaft der Motor unseres Tätigseins". Für eine weitere Amtszeit formulierte er als Ziel, "die wirtschaftliche Basis auszubauen". Dabei müsse auch die Landwirtschaft eine Grundlage haben. Helmut Heinz schweben in Puncto Wirtschaft konkrete Vorhaben vor, beispielsweise "eine Kauflandhalle, wie es sie in Trier am Bahnhof gibt". Einig waren sich alle Bewerber darüber, wohin die Reise mit Schloss Malberg gehen soll: Die VG müsse das Schloss schnellstmöglich in den Besitz eines Privatinvestors überführen. Dass dies jedoch bislang schwierig war, legte Amtsinhaber Spindler dar und widersprach einem Vergleich mit Schloss Weilerbach, den Wirtz zuvor gezogen hatte. "Das miteinander zu vergleichen, verkennt ganz einfach die Ausgangssituation. Problematisch sei unter anderem, eine ganzjährige Nutzung zu finden, ebenso schwierig sei es, die denkmalschützerischen Restriktionen nicht zu verletzen. Obgleich jeder Investor willkommen sei, habe sich bisher keiner gefunden. Wirtz forderte vor allem in Hinblick auf den Denkmalschutz, dass "Land und Denkmalpflege aufgefordert sind, flexibel zu sein, wenn es Interessenten gibt." Spindler sah hingegen andere in der Pflicht: "Auch die Region, der Kreis beispielsweise, muss mit dabei sein." Während Wirtz das Engagement des Kreises im Vorfeld lobte, forderte Spindler eine Beteiligung auch bei den Folgekosten. Einen interessanten Schlagabtausch lieferten sich die Kandidaten auch zum Thema Bürgernähe. Die Frage von Moderator Martin Pfeil an Rainer Wirtz, ob er nach einem Wahlsieg in die VG Kyllburg umziehe, beantwortete dieser eindeutig: "Ich bleibe in Metterich wohnen. Die räumliche Nähe ist gegeben, so dass es keinen Unterschied macht, ob ich in Metterich, Gindorf oder Pickließem lebe." Eine Antwort, die Bernd Spindler erstaunte. Schließlich sei die Ausschreibung des Amtes auf dieser Basis nach einem entsprechenden Beschluss des Verbandsgemeinderates erfolgt. "Ich denke, dass die Menschen erwarten, dass man mit ihnen wohnt." Für Wirtz jedoch weniger eine Frage des Wohnorts. "Die Menschen erwarten einen Bürgermeister, der bürgernah ist und zielstrebig mithilft", sagte Wirtz und definierte Bürgernähe als "einen der zentralen Punkte". "Bürgernahe Verwaltung ist bei uns Wirklichkeit", konterte Spindler und verwies darauf, dass die VG Kyllburg zudem noch die niedrigsten Personalkosten im Kreis habe. Helmut Heinz sah es ganz eindeutig: "Ich bin der wohl Bürgernahste von uns. Wenn jemand sein Ohr am Volk hat, dann bin ich es."

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