Bundestagswahl Direktkandidatin der Freien Wähler: Petra Fischer will für den Wahlkreis Bitburg nach Berlin

Oberkail · Politische Themen sind wichtig bei einer Wahl. Aber was treibt die Kandidaten in ihrem Alltag an? Der Blick in das Leben eines Politikers.

 Die Direktkandidatin der Freien Wähler für den Wahlkreis 202 Bitburg, Petra Fischer.

Die Direktkandidatin der Freien Wähler für den Wahlkreis 202 Bitburg, Petra Fischer.

Foto: Petra Fischer

Petra Fischer ist noch gar nicht solange dabei. Erst im April dieses Jahres ist sie den Freien Wählern beigetreten und schon steht sie auf der Liste zur Bundestagswahl 2021. Als Direktkandidatin tritt sie im Wahlkreis Bitburg an. Ihre Mission ist dabei einfach erklärt: Sie will die Politik wieder näher an die Menschen bringen.

„Ich bin keine Karriere-Politikerin“, erklärt sie uns in einem Interview. „Stattdessen habe ich viel Erfahrung aus dem praktischen Leben. Ich bin Berufstätige, Ehrenämtlerin und Mutter. Das sind alles Rollen, die in der aktuellen Politik definitiv stärker besetzt werden sollten. Es wird langsam Zeit, dass Politik mit gesundem Menschenverstand auf eine bürgernahe Ebene heruntergebrochen wird. Damit es nicht heißt: Die da oben hören einem ja sowieso nicht zu“.

Was Direktkandidatin Petra Fischer mit den Freien Wählern erreichen will

Die Lücke zwischen Politik und Bevölkerung wieder schließen. Damit hat Fischer auch schon länger Erfahrung. Seit 2009 engagiert sie sich ehrenamtlich, unter anderem als Ortsbürgermeisterin für Oberkail und im Verbandsgemeinderat Bitburger-Land. Politik von der Basis her und nicht von oben herab, genau das möchte sie mit den Freien Wählern erreichen.

In ihrer Freizeit sucht Fischer die Ruhe und den Ausgleich. Vor allem die tiefen Wälder rund um Oberkail, aber auch die Maare und Vulkane der Eifel sind für sie etwas Besonderes. „Die Eifel hat manchmal so etwas Ursprüngliches und Natürliches. Von Lavabrocken am Wegesrand über die endlos tiefen Maare. Die Natur hier fasziniert mich immer wieder.“

Viel Freizeit bleibt ihr jedoch nicht immer. Als Mutter von zwei Kindern und Vertriebsmitarbeiterin im Bauwaren-Handel hat sie ein enges Tagesprogramm. Gerade deshalb ist die Stärkung des Ehrenamtes eines ihrer Hauptanliegen.

Ehrenamt, Familie und ländlicher Raum sind Petra Fischer wichtig

„Viele junge Leute bei uns würden sich gerne mehr ehrenamtlich engagieren und das Leben in ihren Kommunen mitgestalten. Aber Arbeit und Kinderbetreuung stehen dem leider oft im Weg. Was es braucht ist zum einen mehr finanzielle Unterstützung für das Ehrenamt, aber auch einfach Anerkennung und Sichtbarkeit. Der ländliche Raum lebt vom Ehrenamt, auch das Hochwasser hat das wieder einmal bewiesen. Aber das geht nicht allein mit den alten Hasen. Junge Familien müssen die Chance bekommen die Zukunft mitzugestalten.“

Die Zukunft des ländlichen Raumes ist der 49-Jährigen dabei besonders wichtig. „Im Vergleich zu den urbanen Gebieten müssen wir einfach auf Bundesebene präsenter werden. Da spreche ich, glaube ich, allen Menschen in ländlichen Regionen aus der Seele. Das beginnt schon bei der Infrastruktur und dem ÖPNV. Es kann nicht sein, dass Leute von der Gesellschaft abgehängt werden, weil nur zwei Mal täglich ein Bus fährt. Auch die finanzielle Ausstattung der Kommunen muss besser werden, wir haben so viel zu bewältigen. Projekte wie der Bau von Kindergärten werden vom Steuerzahler erwartet. Finanziell können wir diese Erwartungen aber oft kaum erfüllen.“

Geht es nach der Bundestagswahl 2021 nach Berlin?

Das Amt in Berlin wäre für Fischer ein Spagat zwischen Familie und Bundestag. Die Wurzeln zur Eifel will sie aber so eng wie möglich halten. „Natürlich gibt es auch Präsenztage in Berlin. Aber so oft es geht will ich auch in Oberkail sein, mit den Menschen ins Gespräch kommen und Demokratie so nah und direkt wie möglich leben. Klar wäre es ein Einschnitt für meine Familie. Aber ich bekomme sehr viel positiven Zuspruch, auch von Freunden und Verwandten. Es wird Zeit, dass endlich jemand aus dem „normalen Leben“ in den Bundestag zieht.

Petra Fischer über die Chancen der Freien Wähler bei der Bundestagswahl

Die Freien Wähler haben es Anfang des Jahres bei den Landtagswahlen bereits nach Mainz geschafft. Auch für die Bundestagswahl sieht Fischer daher gute Chancen.

„Vieles müssen wir uns erarbeiten. Die anderen Parteien haben ja auch eine ganz andere Medienpräsenz und viel größere finanzielle Mittel. Aber wir erreichen die Menschen auf einem direkteren Wege, durch die freien Wahlgemeinschaften und unsere Arbeit auf kommunaler Ebene. Wir waren noch nie im Bundestag, aber unsere Mitglieder gestalten seit Jahrzenten die Politik im kleineren Rahmen. Wir werden vielfach nicht als Politiker, sondern als engagierte Mitbürger wahrgenommen. Das ist unser Vorteil. „

Bei der Bundestagswahl 2021 am 26. September bewerben sich als Direktkandidaten für den Wahlkreis 202 Eifelkreis/Vulkaneifelkreis und Teile vom Kreis Bernkastel-Wittlich: Clemens Ruhl aus Pelm (ÖDP), Markus Riebschläger aus Gillenfeld (Die Partei), Oliver Eisinger aus Wittlich (WiR2020), Patrick Schnieder aus Arzfeld (CDU), Lena Werner aus Wittlich (SPD), Beate Härig-Dickersbach aus Pelm (AfD), Dorothea Hafner aus Gerolstein-Oos (Bündnis 90/Die Grünen), Manuel Eppers aus Herforst (Die Linke), Christoph Lutz aus Trier (dieBasis), Ralf Markus Berlingen aus Daun (FDP) und Petra Fischer aus Oberkail (Freie Wähler).

Vor der Bundestagswahl 2021 finden Sie auf volksfreund.de auch die wichtigsten Informationen über den Wahlkreis Trier und den Wahlkreis Mosel/Rhein-Hunsrück.

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