Katasteramt: Stadt und Verbandsgemeinde haken nach

Prüm · Das Bundesverteidigungsministerium wird die Dauner Kaserne nicht schließen und stattdessen sogar mehr Personal dorthin beordern. Diese Stärkung für Daun sehen die Kommunalpolitiker in Prüm als Argument für die Erhaltung des Katasteramts.

Prüm. Die Prümer Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy und Aloysius Söhngen, Chef der Verbandsgemeinde (VG) Prüm, lassen nicht locker: Ihrem Schreiben vom 25. Oktober an Innenminister Roger Lewentz haben sie am Donnerstag dieser Woche ein zweites hinterhergeschickt, um diesen von der Notwendigkeit des Prümer Katasteramts zu überzeugen.
Hintergrund: Am Mittwoch hatte das Bundesverteidigungsministerium bekanntgegeben, die beiden Kasernen in Daun und Gerolstein nicht zu schließen. Daun soll sogar noch mehr Personal erhalten (der TV berichtete).
Die Arbeitsplatzsituation - in Daun etwas weniger gut als in Prüm - war eines der Argumente der Landesregierung für die Schließung des Katasteramts Prüm und das Festhalten an Daun als "weiterem Standort" im neuen Bezirk "Westeifel-Mosel" mit der Hauptstelle in Bernkastel-Kues.
Ein Argument, das, wie auch der Eifeler Landtagsabgeordnete Michael Billen bereits gegenüber dem TV sagte, nun nicht mehr ziehe: "Durch die Umstrukturierung und Neuausrichtung der Bundeswehr wird die Anzahl der Dienstposten bei der Bundeswehrdienststelle Daun von dertzeit 1320 auf zukünftig 1360 erhöht", schreiben die beiden Bürgermeister. "Die Region im Vulkaneifelkreis erfährt also nach dem von Ihnen zugesagten weiteren Standort eines Vermessungs- und Katasteramtes eine zusätzliche Stärkung."
Und damit, schreiben die Gemeindechefs, ergebe sich "eine völlig neue Sachlage für die Neuordnung und Struktur der Vermessungs- und Katasterämter in Rheinland-Pfalz". Die Entscheidung, das Prümer Amt im Lauf der kommenden vier Jahre aufzulösen, sei für die Bürger in Prüm und der westlichen Eifel sowie für die Behörden-Mitarbeiter "nun überhaupt nicht mehr nachvollziehbar". Schlussappell: "Wir bitten Sie, die Entscheidung zur Auflösung des Vermessungs- und Katasteramts Prüm auch im Hinblick auf die oben geschilderte neue Sachlage zu überdenken." Man sehe nun dem vorgesehenen Gespräch mit Staatssekretärin Heike Raab "mit Interesse entgegen". Das Ringen um das Katasteramt ist unterdessen kein isolierter Vorgang: Nachdem das Kulturamt bereits vor zwei Jahren nach Bitburg umsiedeln musste, fürchtet man mit dem Ende des Katasteramts auch um die Zukunft des Amtsgerichts - nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Kommunal- und Verwaltungsreform. Falls nämlich die Verbandsgemeinde Obere Kyll, zurzeit in Fusionsverhandlungen mit Hillesheim und Gerolstein, aus dem Zuständigkeitsbereich der Polizei-Inspektion wegfällt, könnte eine weitere Behörde gefährdet oder zumindest von einer Reduzierung bedroht sein.
Unterdessen gibt es eine Neuauflage der Unterschriftenlisten, die formale Punkte besser erfüllt. So muss die vollständige Anschrift angegeben werden. Die neuen Listen liegen unter anderem in Prümer Geschäften aus.fpl

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