Kater Leonardo: Heimlicher Star am Theater

Trier · Der rot getigerte Kater gehört am Trierer Augustinerhof zum Stadtbild. Aber woher kommt das Tier, das in einem Katzenhaus am Theater lebt? Das ist genau so rätselhaft wie sein Doppelleben.

 Hält auch mal ein Nickerchen im Pförtnerbüro: Theaterkater Leonardo, hier mit „Katzenmama“ Sabine Dietz. TV-Foto: Karin Pütz

Hält auch mal ein Nickerchen im Pförtnerbüro: Theaterkater Leonardo, hier mit „Katzenmama“ Sabine Dietz. TV-Foto: Karin Pütz

Trier. Rot getigert ist er, wohlgenährt und ein stolzer Vertreter seiner Gattung: der Trierer Theaterkater. Vor etwa drei Jahren sei er in der Nähe des Theaters aufgetaucht, sagt Sabine Dietz. Sie sitzt am Künstlereingang, hat den pelzigen Theaterfan lieb gewonnen und fühlt sich inzwischen für ihn verantwortlich. Leonardo hat sie ihn getauft. Auch an ihren arbeitsfreien Tagen und am Wochenende füttert sie ihn, denn: "Ich wohne nicht weit weg." Mittlerweile zählt nicht nur das Außengelände um das Theater herum zu Leonardos Revier, hin und wieder macht er auch auf einem Stuhl im Pförtnerbüro sein Nickerchen. Für viele Ensemblemitglieder und Angestellte ist er inzwischen zu einem Maskottchen geworden. Vielleicht lindert ein Blick in sein wissendes Gesicht bei manch einem nervös rauchenden Schauspieler das Lampenfieber. Wahrscheinlich ist er auch ein guter Zuhörer für erschöpfte Tänzerinnen oder geht mit den Musikern die Noten durch. Womöglich ist er einer, der sich mit Künstlerseelen auskennt. Der Maler Pablo Picasso sagte einmal: "Katzen sind die rücksichtsvollsten und aufmerksamsten Gesellschafter, die man sich wünschen kann." Wen Leonardo mit seiner Gesellschaft erfreut, wenn er nicht am Theater ist, und ob er über einen Zweitwohnsitz verfügt, ist nicht bekannt - zu einem Interview stand er nicht zur Verfügung. Auch seinen richtigen Namen möchte er nicht nennen. Aber seine Tätowierung am Ohr ist sicherlich kein Modegag, sondern deutet auf ein Doppelleben bei einem anderen Besitzer hin. Am Theater hat Leonardo viele Fans. Jemand aus der Nachbarschaft hat dem Kater ein Katzenhaus geschenkt, und ab und zu liefern Menschen Futterspenden für ihn beim Theater ab. Vor Kindern nimmt er allerdings Reißaus. Zu viel Wirbel um ihn ist dem Kater unangenehm. Er ist lieber der heimliche Star im Theater Trier.

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