Kaufen, arbeiten und wohnen im Zentrum

IRREL. Gut drei Jahre nach der Einweihung der Bürgerhalle in Irrel will die Faco GmbH die Gestaltung der Neuen Mitte fortsetzen. Am Kreisverkehr soll ein Wohn- und Geschäftshaus entstehen.

Mit einem Ideenwettbewerb zur Verkehrssituation und zur Umnutzung des Bahngeländes in Irrel fing 1985 alles an (siehe Chronik). Als die Voraussetzungen endlich geschaffen waren, wandelte sich das Bild des Ortszentrums innerhalb weniger Jahre rasant. Der Projektentwickler Faco GmbH aus Bitburg baute in Zusammenarbeit mit der Planungsgruppe HGH ein multifunktionales Gebäude mit Bürger- und Gemeindehaus, Verbrauchermarkt, einem Parkdeck mit Hallenvorplatz sowie Außenanlagen mit Parkflächen. Schlüsselfertig kaufte die Ortsgemeinde das Bürgerhaus sowie die Frei- und Parkflächen.Dynamische Entwicklung des Standorts

Zwischen der Straße und dem gepflasterten Markplatz liegt ein Grünstreifen von 2500 Quadratmetern, der von Beginn an für eine spätere Bebauung vorgesehen war. Auf 1200 Quadratmetern dieses Streifens wird die Faco 2006 ein mehrstöckiges Gebäude errichten. Von 1800 Quadrametern Nutzfläche sind je rund 500 für Geschäfte und Dienstleistungen/Büros vorgesehen. "Die zwölf Eigentumswohnungen von 55 bis 90 Quadratmeter kosten 100 000 bis 160 000 Euro. Für sechs davon liegen uns schon Kaufzusagen vor", sagt Stefan Kutscheid. Der Faco-Geschäftsführer schwärmt von der vorbildlichen und dynamischen Entwicklung des Standorts, der vom Zusammenwachsen der Grenzregion profitiere. Befürchtungen von Umsatzeinbußen durch die Ansiedlung eines Aldi-Markts 2003 hätten sich nicht bewahrheitet: "Insgesamt kaufen mehr Menschen in Irrel ein, weil sie nicht mehr nach Bitburg fahren müssen." Auch aus dem benachbarten Echternach kämen viele Kunden über die Grenze. Der geplante Häuserblock besteht aus drei Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss. Der geschwungene Baukörper passt sich dem Straßenverlauf am Kreisverkehr an. Die Wohnungen werden zum Teil besonders seniorengerecht gestaltet. Käufer können ihr Eigentum vermieten oder selbst einziehen. Auch zwei Arztpraxen, eine Tourist-Info und eine Seniorenbegegnungsstätte werden integriert. Zu den Interessenten auf Unternehmensseite zählen unter anderem Anbieter von Kinderbekleidung und Elektronik sowie ein Reisebüro. "Unser Ziel ist, die Angebotspalette vor Ort zu erweitern", erklärt Kutscheid. Den Hauptgrund für die rege Nachfrage sieht er in der hohen Kundenfrequenz am Verkehrskreuz Irrel. Zudem könne sich der Handel in der Hauptstraße aus Platzgründen nicht erweitern. "Das geplante Projekt ist nur positiv zu bewerten", sagt Christel Bares, Vorstandsmitglied des Gewerbevereins Irrel. "Der Marktplatz wird schöner und gemütlicher. Wir wollen dort auch unseren Weihnachtsmarkt 2006 gestalten." Neue Geschäfte könnten Ansporn für die bereits Ansässigen sein, etwas besser zu machen. Im Idealfall werde die Angebotspalette vor Ort erweitert und Irrel damit noch attraktiver für die Kunden. "Unsere Bürgerhalle hat sich als Kulturzentrum gut entwickelt", zieht Ortsbürgermeister Ernst Ziwes eine positive Zwischenbilanz. "Wir wollen die Veranstaltungen auch mit Hilfe des Internets noch verstärken." Die geplanten Bebauung am Kreisel sei städtebauplanerisch vorgesehen und ergänze die günstige Infrastruktur. Als Bauherr des Projekts tritt die Firma "Gewerbliche und kommunale Bauprojekte GK-Consult GmbH" auf. Sie gehört zu je 50 Prozent Faco und HGH. "Die Bauantrag ist gestellt, die Finanzierung steht", verkündet Kutscheid und nennt auch einen Termin für den Baubeginn: April 2006.

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