Kein Kandidat in Sicht

NEUERBURG. Bisher noch keinen Bewerber gibt es für das Amt des Neuerburger Stadtbürgermeisters. Mit Klaus Rechin gibt es einen Kandidaten, der aber noch überlegt, ob er das Ehrenamt zeitlich schultern kann.

Wer wird Stadtbürgermeister in Neuerburg? Diese Frage bewegt die Gemüter, seit Amtsinhaber Hans Heinen krankheitsbedingt seinen Rücktritt bekannt gegeben hat (derTV berichtete). Der Gesundheitszustand Heinens ist übrigens derzeit so schlecht, dass die geplante Verabschiedung des langjährigen Stadtbürgermeisters ausfallen muss. Dies teilte Willi Hermes, Erster Beigeordneter der Stadt, mit.Politischer Neueinsteiger ist der Wunschkandidat

Bei der Suche nach einem würdigen Nachfolger für den bisherigen Amtsinhaber scheinen gleich mehrere politische Gruppierungen den gleichen Gedanken gehabt zu haben. Von mehreren Seiten ist man auf Klaus Rechin zugegangen. Der parteilose Rechin sitzt seit wenigen Monaten für die neu gegründete Liste Hosdorf im Neuerburger Stadtrat und ist unter anderem in vielen Vereinen der Stadt aktiv. "Es war fast niemand nicht da", sagt der Rechin im Gespräch mit demTrierischen Volksfreund . Nicht nur Parteien, auch viele Bürger seien auf ihn zugegangen und hätten gefragt, ob er nicht Stadtbürgermeister von Neuerburg werden wolle. Diese Zustimmung ehre ihn, sagt der Diplom-Betriebswirt. Aber bisher habe er sich noch nicht dazu durchringen können, seinen Hut in den Ring zu werfen. "Das geht nur, wenn ich das richtig machen kann", sagt der Vater dreier kleiner Kinder. Die Familie dürfe jedenfalls nicht unter dem Amt leiden. Aufgrund seiner Tätigkeit bei der Bitburger Brauerei sei er zudem normalerweise tagsüber nicht in Neuerburg. Auch will er mit seinem Arbeitgeber klären, ob sich Job und Ehrenamt miteinander vertragen. Fest steht unter allen Umständen: So omnipräsent wie der bisherige Stadtbürgermeister könne er gar nicht sein, gibt Rechin zu bedenken. Auf der anderen Seite reizt den 42-Jährigen die Aufgabe schon. "Ich habe eine innere Verpflichtung, etwas für meine Heimatgemeinde zu tun", sagt Rechin. Es gebe viele Dinge, die angepackt werden müssten. Neben dem Thema Krankenhaus fällt dem ursprünglich aus der Region Zweibrücken stammenden Mann das Baugebiet Plascheider Berg ein. Auf der anderen Seite glaubt er, noch zu unerfahren in kommunalpolitischen Dingen zu sein, als dass er der Bürde des Amts gewachsen sein könnte. "Ich habe mich noch nicht entschieden", sagt Klaus Rechin. Er müsse noch einige Gespräche führen und dann noch einmal in sich gehen. Ohne die tatkräftige Unterstützung der Beigeordneten gehe grundsätzlich nichts. Das Ergebnis dieser Überlegungen werde er dann mitteilen. Auf Gegenliebe stößt Rechin mit seiner Kandidatur übrigens bei vielen Gruppierungen. Die CDU Neuerburg entsandte gar eine hochrangige Delegation, um dem potentiellen Heinen-Nachfolger ein Angebot zu machen. Im Gegenzug zur Partei-Mitgliedschaft sollen die Christdemokraten nachTV -Informationen ihre Unterstützung zugesagt haben. Der Name Rechin war bereits vor den Kommunalwahlen als ein möglicher Kandidat für das Amt des Stadtbürgermeisters genannt worden. Der 42-Jährige hatte es aber damals abgelehnt, gegen den Amtsinhaber anzutreten.Erster Beigeordneter will nicht kandidieren

Heiß gehandelt wurde nach Hans Heinens überraschendem Rücktritt auch der Name Willi Hermes. Der langjährige Erste Beigeordnete der Stadt führt seit Monaten die Amtsgeschäfte, hat eine Kandidatur aber abgelehnt. "Aus persönlichen Gründen möchte ich nicht Stadtbürgermeister werden", sagt Hermes. Dem 64-Jährigen wären vier Jahre Amtszeit zu lang. "Ich möchte über meinen Terminkalender selbst bestimmen können", sagt der ehemalige Schulrektor. Bis zum 14. März läuft noch die Frist, bis zu der Neuerburger ihre Kandidatur anmelden können. Nach Auskunft von Willi Hermes hat sich bisher niemand gemeldet, der Stadtbürgermeister werden will.

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