"Kein Kavaliersdelikt"

BITBURG. (mr) Mit großem Erstaunen hat Elfriede Fuchs (SPD) auf die Information reagiert, dass Landrat Roger Graef und MdL Michael Billen (beide CDU) von der Fälschung eines Zeugnisses des gefeuerten Flugplatz-Geschäftsführers Stefan Horn gewusst haben.

Elfriede Fuchs, im Jahr 2001 Gegnerin von Roger Graef im Rennen um den Bitburg-Prümer Landratsposten, hat mit Verwunderung zur Kenntnis genommen, dass sowohl der Kreischef in seiner Eigenschaft als Aufsichtsratsvorsitzender als auch Michael Billen als dessen Stellvertreter "Stillschweigen über die Affäre" Flugplatz-Geschäftsführer angeordnet hatten.Fuchs: Mut fehlt, Missstände aufzudecken

"Diese Vorgehensweise kommt einem doch irgendwie bekannt vor vor. Die Öffentlichkeit soll nicht informiert werden über derartige Fälle, geschweige denn, dass man gewillt war, hier über einen Betrug beziehungsweise eine Urkundenfälschung aufzuklären", schimpft die Juristin und ergänzt: "Die Begehung dieses Delikts ist kein Kavaliersdelikt, sondern ein Offizialdelikt." Jeder Bürger habe daher die Pflicht, sobald er von einer Straftat erfahre, diese bei der Polizei oder bei der Staatsanwaltschaft anzuzeigen. Nach den Worten der SPD-Frau, die für ihre Partei am 13. Juni für den neuen Kreistag kandidiert, scheint dies "für unsere Herren Aufsichtsratsmitglieder" nicht zu gelten. Fuchs: "Wir brauchen uns also nicht zu wundern, dass Gesellschaft und Wirtschaft an Werteverlust leiden, wenn diejenigen, die als Vorbilder fungieren, nicht die nötige Charakterstärke und den Mut besitzen, Missstände in den eigenen Reihen beim Namen zu benennen."

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