Kommentar Kein Licht am Ende des Tunnels

Im Jahr 2016 haben die Schweizer die Deutschen zum Staunen gebracht. Damals eröffneten die Eidgenössischen den sogenannten Gotthardbasistunnel, den mit 57 Kilometern längsten Eisenbahntunnel der Welt.

Kein Licht am Ende des Tunnels
Foto: TV/Schramm, Johannes

Doch das Projekt sorgte nicht nur wegen seiner schieren Größe für Aufsehen. Sondern auch, weil er ein ganzes Jahr früher in Betrieb genommen wurde als geplant.

In der Bundesrepublik wäre so etwas kaum denkbar. Dass öffentliche Vorhaben hierzulande schneller fertig werden als geplant, kommt praktisch nie vor. Im Gegenteil.

Kaum ein Projekt zeigt dies anschaulicher als jene Geschichte um den Bahntunnel in Auw an der Kyll. Fast ein ganzes Jahrzehnt hat die Bahn hier gebraucht, um die Trennwand in einer Unterführung zu ersetzen. Und die ist keine 57 Kilometer lang, sondern gerade einmal 138 Meter.

Neun Jahre. In dieser Zeit wären in anderen Staaten Flughäfen gebaut worden, Brücken oder eben kilometerlange Tunnel durch die Alpen. Und ein reiches Land wie Deutschland schafft es nicht, in dieser Zeit einen Zaun auszuwechseln. Bleibt nur zu hoffen, dass die Schweizer von dieser Geschichte niemals Wind bekommen.

c.altmayer@volksfreund.de

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