Kein Urlaub wegen eines "Ferkeltaxis"

Am Mittwoch veröffentlichte der TV einen weiteren Bericht zur anhaltenden Diskussion um die Nutzung der stillgelegten Bahnstrecke Gerolstein-Prüm. Diesmal äußerte sich der Verkehrsexperte Heiner Monheim aus Trier. Er spricht sich für den Erhalt der Bahnstrecke aus. Zum Artikel erreichten uns diese Zuschriften.

Der Artikel "Schicksalsfrage Schienen-Anschluss" erinnert mich an einen Artikel, der vor einigen Jahren im TV erschienen ist, in dem ein Professorkollege von Heiner Monheim die Häuslebauer in der Eifel vor einem möglichen Vulkanausbruch warnte. Es gibt also nichts, und sei es noch so ein großer Unsinn, für den sich nicht ein Professor findet, der seinen Namen dafür hergibt.Der angesprochene Artikel über die Bahnstrecke Gerolstein-Prüm, in dem Heiner Monheim seine Thesen vertritt, ist der traurige Beweis dafür. Ich vermute, der Professor war noch nie an dieser Bahnstrecke, denn würde er die Strecke kennen, wüsste er, dass diese aus rein militärstrategischen Gründen gebaut wurde, und infolgedessen die Bahnhöfe oft kilometerweit von den Dörfern entfernt liegen, also keine verkehrstechnische Erschließung im heutigen Standard darstellen. Heute haben wir eine viel bessere und vor allem billigere Erschließung durch den Straßenbus, der die Dörfer direkt anfährt und auch relativ gut genutzt wird.Die Bahnstrecke wurde schließlich nicht stillgelegt, weil zu viele Menschen und Güter transportiert werden mussten.Monheim verliert kein Wort über die immensen, kaum kalkulierbaren Kosten, die auf die öffentliche Hand, insbesondere die Stadt Gerolstein und die Verbandsgemeinde Prüm als Besitzer der Strecke zukommen. Kürzlich konnte man lesen, dass die Stadt Prüm wegen Überschuldung kaum noch handlungsfähig ist. Ähnlich geht es den meisten Gemeinden und besonders auch der Stadt Gerolstein. Allein für einen dreijährigen Probebetrieb sind vierhunderttausend Euro veranschlagt. Wahrscheinlich wird am Ende die doppelte Summe dabei herauskommen. Diesen Städten und den an der Strecke liegenden Gemeinden eine unüberschaubare, auf jeden Fall aber millionenschwere finanzielle Last zur Wiederherstellung und zum Unterhalt der Bahnstrecke aufzubürden, um in den Sommermonaten ein paar Touristen mit dem Schienenbus zu kutschieren, kommt in meinen Augen der Veruntreuung öffentlicher Gelder gleich. Glaubt denn überhaupt jemand ernsthaft, dass auch nur ein Tourist seinen Urlaub in der Eifel verbringt, nur weil er hier mit dem "Ferkeltaxi", so hieß der Schienenbus früher im Volksmund, in der Gegend herumfahren kann?Ewald Wollwert, Gerolstein Tourismus/Infrastruktur

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