Keine Chance mehr für Marketing-Lügen

Bitburg · Wer im Tourismus tätig ist und dabei die Bedeutung sozialer Netzwerke im Internet ignoriert, verpasst den Anschluss. Dieser Meinung ist zumindest Anja Wendling von der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH. Sie war eine der Referenten des Bitburger Tourismusforums.

Bitburg. Dass die Realität oft Probleme hat, den Versprechungen der Werbung gerecht zu werden, ist kein Geheimnis. Und trotzdem ist es ärgerlich, mit diesem Missverhältnis im Urlaub konfrontiert zu werden.
Wenn sich beispielsweise vor Ort herausstellt, dass die Größe des Zimmers annähernd den Ausmaßen des darin aufgestellten Bettes entspricht. Doch die Zeiten, in denen das ungestraft hingenommen wurde, sind vorbei. "Marketing-Lügen funktionieren nicht mehr", sagt Anja Wendling, stellvertretende Geschäftsführerin der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH. Sie ist auf Einladung des Feriengebiets Bitburger und Speicherer Land zum neunten Bitburger Tourismusforum in den Kinosaal der Bitburger Brauerei gekommen, um vor 120 Gästen über die Bedeutung der social media (soziale Medien) im Tourismus zu referieren.
Gemeint sind Netzwerke und Plattformen wie Facebook, Twitter oder YouTube, die es dem Nutzer ermöglichen, die Urlaubseindrücke sofort weiterzugeben. Wer sich über die schlechte Unterkunft ärgert, teilt es umgehend der Internetgemeinde mit.
Gleiches gilt auch für die positiven Eindrücke. "Digitalisierung des Tourismusmarketings ist ein Prozess", betont Wendling. Und je mehr sich diejenigen, die mit Tourismus ihr Geld verdienen, an den sozialen Netzwerken aktiv beteiligten, desto größer sei ihr Erfolg, fügt die Diplom-Geografin hinzu.
Dass die sozialen Netzwerke in der Freizeitgestaltung eine bedeutende Rolle spielen, davon ist auch Daniel Sebastian Menzel überzeugt. Der Geschäftsführer der Gesellschaft für Jugend und Tourismus ist überzeugt, dass das virtuelle Mitteilungsbedürfnis bei Jugendlichen besonders ausgeprägt ist. Diese sind laut Menzel eine unterschätzte Zielgruppe für den Tourismus. "60 Prozent der Erwachsenen kehren an Orte zurück, an denen sie in ihrer Jugend waren", sagt Menzel. Und mit Blick auf das früh geprägte Reiseverhalten sei es sinnvoll, "schon heute in die Erwachsenen von morgen zu investieren". uhe

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