"Keine Gefahr für die Schüler"

KARLSHAUSEN. Der Betrieb der Grundschule Karlshausen wird voraussichtlich nach den Osterferien vom Ausweichquartier in Neuerburg ins Karlshausener Gebäude zurückverlagert. Grund: Ein neues Gutachten ergab nur geringe Schimmel-Spuren.

Im Auftrag der Verbandsgemeinde (VG) Neuerburg erstellte die Firma Umweltambulanz aus Horhausen im Januar ein Gutachten über das Gebäude der Grundschule Karlshausen. Das Sachverständigenbüro kam zu dem Ergebnis: akute Gesundheitsgefahr wegen Schimmelpilz- und Bakterienbefalls. "Es besteht dringender Sanierungsbedarf", heißt es in dem Gutachten, das dem TV vorliegt. Vor diesem Hintergrund schloss die VG als Schulträger vorbeugend das Gebäude. Der Unterricht für die vier Klassen läuft derweil im Gebäude der Grund- und Hauptschule Neuerburg planmäßig weiter (der TV berichtete). Eine Luftraummessung durch das Landesuntersuchungsamt (LUA) für Hygiene und Infektionsschutz in Trier am 5. Februar brachte keine greifbaren Ergebnisse. Um jeden Zweifel auszuräumen, gab das Gesundheitsamt der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm eine weitere Innen- und Außenmessung durch das LUA in Auftrag. "Deren Ergebnisse lassen eine Entwarnung zu", sagt Dr. Monika Oppold, Leiterin des Gesundheitsamts. Lediglich in der Turnhalle gebe es Anhaltspunkte für Feuchtigkeitsschäden, denen man noch nachgehen müsse. Aber auch dort lägen die gemessenen Werte der Schimmelpilzkolonie nicht im gesundheitsgefährdenden Bereich. Nach Ansicht von Oppold ist eine sofortige Wiederinbetriebnahme des Gebäudes auch ohne vorherige Sanierung gefahrlos für die 44 Schüler und die beiden Lehrkräfte möglich. Das LUA sei weiterhin zu regelmäßigen Kontrolluntersuchungen bereit. Etwas irritierend wirkt eine Formulierung im Gutachten: "Da die Grundschule Karlshausen zur Sanierung ansteht, wird von unserer Seite bezüglich der gefundenen Schimmelpilze keine Empfehlung ausgesprochen." Auf TV -Anfrage präzisiert LUA-Mitarbeiter Dr. Heinz-Georg Meyer, man habe nichts Besonderes festgestellt und gehe davon aus, dass in der Turnhalle eventuelle Feuchtschäden gesucht werden.Auf der Tagesordnung der Ratssitzung

"Wir freuen uns, dass das Gebäude wieder genutzt werden kann und nicht saniert werden muss", lautet die erste Reaktion von Bürgermeister Norbert Schneider. Ein offizielles Schreiben des Gesundheitsamts zur Unbedenklichkeit sowie eine Absprache mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier stehen noch aus. Davon hängt auch ab, inwieweit es zu einer intensiven Reinigung und Desinfizierung des Gebäudes kommt. In Abwesenheit der zuständigen Schulrätin Margret Meier äußert sich ADD-Sprecher Karsten Deicke vorläufig: "Aus pädagogischer Sicht gibt es keine Gründe, nicht nach Karlshausen zurückzukehren." Elternberats-Vorsitzende Marga Wonnek ist grundsätzlich erleichtert über die Entwarnung. Zwar gibt es noch Zweifel, aber: "Wir können nicht darauf bestehen, dass nur das erste Gutachten berücksichtigt wird. Die notwendigsten Sanierungsarbeiten sollten aber in Angriff genommen werden." Elternbeirat und Klassenelternsprecher wollten sich am Dienstagabend treffen. Eine Besprechung mit der Verwaltung folgt voraussichtlich am Donnerstag. Derzeit zeichnet sich eine Wiedereröffnung der Schule nach den Osterferien (1. bis 16. April) ab. Der VG-Rat wird sich in seiner Sitzung am 22. April mit dem Thema befassen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort