Keine Qual der Wahl: Nur ein Kandidat will Ortsbürgermeister in Leidenborn werden

Leidenborn · Leidenborns bisheriger Ortsbürgermeister Werner Roderich hat zum März sein Amt niedergelegt. Am Sonntag wird in dem Islekort neu gewählt. Die Bürger müssen entscheiden, ob sie mit dem einzigen Kandidaten Hermann Schwalen einverstanden sind.

Keine Qual der Wahl: Nur ein Kandidat will Ortsbürgermeister in Leidenborn werden
Foto: Frank Auffenberg (aff) ("TV-Upload Auffenberg"

Leidenborn. Nur ein Jahr ist es her, dass die Bürger der Verbandsgmeinde (VG) Arzfeld zur Wahl ihrer Ortsgemeinderäte an die Urnen schritten. Mittlerweile haben die Räte ihre Arbeit aufgenommen. Der Alltag ist in die Kommunalpolitik eingekehrt - überall? Nicht ganz, in Leidenborn werden die Bürger, elf Monate nach ihrem letzten Wahlgang, noch einmal an die Urnen gerufen. 166 Wahlberechtigte müssen am kommenden Sonntag, 26. April, über die Besetzung des Leidenborner Bürgermeisterstuhls abstimmen.
Fünfzehn Jahre lenkte Werner Roderich als Gemeindechef die Geschicke des aktuell 209 Seelen zählenden Islekdorfs (siehe Extra), doch auf eigenen Wunsch legte er im März sein Amt nieder. Nicht, weil es Probleme oder Zwistigkeiten gegeben hätte, die Zeit sei einfach gekommen gewesen, erklärte er seinen Ausstieg (der TV berichtete). Die Amtsgeschäfte werden bis zur Wahl vom ersten Beigeordneten der Ortsgemeinde, Hermann Schwalen, geführt.
Sofern es am Wahltag keine großen Überraschungen gibt, wird er das wohl auch noch einige Zeit länger machen: Der Wahlausschuss Leidenborns hat ihn Anfang März als einzigen Kandidaten aufgestellt.
Mit der Qual der Wahl müssen sich die Leidenborner also nur wenig beschäftigen, gilt es für sie doch allein zu entscheiden, ob sie mit dem 48-jährigen Landwirt als neuen Ortsbürgermeister einverstanden sind oder eben nicht.
Schwalen ist ein alter Hase in der Kommunalpolitik: 1999 ließ sich der heute 48-Jährige zum ersten Mal für den Ortsgemeinderat zur Wahl aufstellen und zog prompt mit 32 Jahren in den Rat ein. Kaum im Amt, wählten ihn die neuen Kollegen am 10. August 1999 zum ersten Beigeordneten.
Welche Chancen sich der Bewerber selber ausrechnet? Aus familiären Gründen ist Schwalen in der Woche vor der Wahl leider nicht für die Presse zu sprechen, Andreas Kruppert, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Arzfeld, ist sich aber sicher, dass der Milchbauer und Energiewirt kaum Grund zur Sorge haben muss. "Hermann Schwalen ist seit vielen Jahren Mitglied des Leidenborner Rats. Er bringt eine Menge Erfahrungen mit sich und ist im Ort bestens bekannt", sagt er. Dass Schwalen seit seinem Eintritt durchgehend immer wieder zum Beigeordneten gewählt worden sei, spreche selber für die Qualifikation des Bewerbers.
Verläuft die Wahl wie erwartet, wird Schwalen ein gut geführtes Haus übernehmen. "Leidenborn ist eine der Ortsgemeinden, die sich über ein Wachstum der Einwohnerzahl freuen dürfen", sagt Kruppert (siehe Extra).
Zudem wurde unter Roderichs Führung in den letzten Jahren einiges erreicht. Unter anderem wurden das Verkehrs- und Kanalnetz ausgebaut, neues Bauland erschlossen und eine Beteiligung am gemeinsam genutzten Sportplatz in Großkampenberg geregelt. "Leidenborn ist auf einem guten Weg", sagt Kruppert.Extra

 Hermann Schwalen. TV-Foto: Archiv/Stefanie Glandien

Hermann Schwalen. TV-Foto: Archiv/Stefanie Glandien

Foto: (e_pruem )

Leidenborn liegt etwa neun Kilometer westlich des Prümtals bei Lünebach. Der Ort wurde 1532 erstmals als "Leydenborn" urkundlich erwähnt. Zu Leidenborn gehören auch die Weiler und Wohnplätze Hallischbach, Hof Lützkampenerbrücke, Huffelsheck, Lautzerath, Leidenbornermühle, Regerhof, Reiffersbach und Schneidmühle. Aktuell leben 209 Menschen in dem Ort. Damit wurde jüngst ein neuster Höchststand erreicht. Seit 1987 sank die Einwohnerzahl binnen zwölf Jahren von 202 konstant bis 2009 auf nur noch 155 Einwohner. Bereits ein Jahr später konnte dieser Trend gebrochen werden. Leidenborn ist deutlich von der Landwirtschaft geprägt. Laut dem Rheinland-pfälzischen Statistischen Landesamt werden 72 Prozent der knapp sechs Quadratkilometer großen Ortsfläche landwirtschaftlich genutzt. Verglichen mit Orten ähnlicher Größe liegt Leidenborns landwirtschaftliche Nutzfläche 24,7 Prozent höher als der Durchschnitt (47 Prozent). aff

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