"Keine Versäumnisse des Amts"

HOLSTHUM. Laut Gesundheitsamt der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm stammen die im Kindergarten Holsthum festgestellten Schimmelpilze höchstwahrscheinlich aus Blumenerde. Die Ergebnisse neuer Messungen sollen in etwa zwei Wochen vorliegen.

Seit dem 1. März ist der Kindergarten Holsthum vorbeugend geschlossen, weil bei Luftmessungen Schimmelpilze nachgewiesen wurden. Die drei Gruppen mit insgesamt 61 Kindern werden vorübergehend im Gemeindehaus Schankweiler weiter betreut (der TV berichtete). Derweil hat sich die Situation hinter den Kulissen etwas entspannt. Wie die Kreisverwaltung mitteilt, kam es zu einem Gespräch mit Vertretern von Ortsgemeinde (Eigentümer des Gebäudes), Kirchengemeinde (Betreiber), Kindergartenleitung, Elternbeirat und Gesundheitsamt. Die Beteiligten hätten "einmütig festgestellt, dass es keine Versäumnisse des Gesundheitsamts gegeben habe". Vielmehr seien sofort nach Bekanntwerden von gehäuften Atemwegserkrankungen im Februar die gebotenen Maßnahmen ergriffen worden. Für solche Erkrankungen sei von den nachgewiesenen Pilzarten hauptsächlich der "Aspergillus fumigatus" verantwortlich, der sich häufig in Blumenerde finde. Eine Zusatzmessung des Landesuntersuchungsamts wies den Pilz tatsächlich in Blumenerde aus dem Kindergarten nach. Bauphysikalische Untersuchungen ergaben keinerlei Feucht-Schäden am Gebäude. Durch diese Ergebnisse sieht sich Architekt Johann Heck bestätigt, der den Bau des Kindergartens 1981/82 als Planer begleitet hatte. Bei der ersten Elternversammlung am 27. Februar schloss er das Gebäude selbst als Emissionsquelle praktisch aus. "Theoretisch könnte Schimmel zwar verdeckt sein, aber es müssten Feucht-Schäden - so genannte Ausblühungen - sichtbar sein", erklärt Heck im Gespräch mit dem TV . "Schon beim Bau wurde mehr für Feuchtigkeitsschutz getan, als damals üblich war." Der Architekt ist auch als Sachverständiger für Versicherungsschäden an Gebäuden tätig. Als das Gutachten am 1. März bekannt wurde und Orts- sowie Kirchengemeinde Heck baten, sich um die Sache zu kümmern, nahm er sofort Kontakt mit der Fachfirma Greisler Gebäude Service aus Schweich auf. Am 4. März prüfte die Firma gemeinsam mit Heck das Gebäude. Weder bei der elektronischen Widerstandsmessung noch bei der Untersuchung kleiner Bohrkerne ergaben sich verdächtige oder bedenkliche Werte (siehe Hintergrund) ."Wir gehen den Dingen auf den Grund"

"Die Untersuchungsergebnisse sind plausibel", unterstreicht die Kreisverwaltung auf Nachfrage des TV . Daher gebe es keine Notwendigkeit, selbst eine weitere gleichartige Untersuchung in Auftrag zu geben, zumal ein Mitarbeiter des Gesundheitsamts mehrmals Luftfeuchtigkeitsmessungen mit ähnlichen Werten vorgenommen habe. Vom 8. bis 11. März reinigte und desinfizierte die Fachfirma das Gebäude. Bereits am 12. März folgten eine Luftraummessung durch den TÜV Rheinland sowie eine Kontrollmessung durch das Landesuntersuchungsamt. "Wir gehen den Dingen auf den Grund", versichert Pfarrer Eugen Monshausen. Bis die jeweiligen Ergebnisse vorliegen und Schlüsse daraus gezogen werden können, nutzt der Kindergarten weiterhin das Gemeindehaus Schankweiler. Dr. Monika Oppold, Leiterin des Gesundheitsamts: "Worauf die gehäuften Erkrankungen tatsächlich zurückzuführen sind, muss noch geklärt werden."

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