Kellerraum als offener Treff

Die Gemeinde Herforst stellt ihren Jugendlichen einen Raum zur Verfügung, in dem ein offener Treff eingerichtet werden soll. Zu einem ersten Gespräch waren Jugendliche mit ihren Eltern ins Gemeindehaus eingeladen. Sie wussten aber offensichtlich nicht so recht, wie sie mit dem Angebot umgehen sollten.

 Elmar Zenner (rechts) versucht die Jugendlichen von der Idee eines offenen Jugendtreffs zu überzeugen. TV-Foto: Lydia Vasiliou

Elmar Zenner (rechts) versucht die Jugendlichen von der Idee eines offenen Jugendtreffs zu überzeugen. TV-Foto: Lydia Vasiliou

Herforst. "Hier wird das Pferd von hinten aufgezäumt", sagte Elmar Zenner, Jugend- und Sozialarbeiter beim Caritasverband Bitburg-Prüm. Dass eine Gemeinde freiwillig einen Jugendraum zur Verfügung stelle, sei nicht die Regel. Doch in Herforst erfüllt diese Großzügigkeit einen ganz bestimmten Zweck. Nicht nur, dass die Jugendlichen in Herforst keine Bleibe haben, sondern die Gemeinde hatte in der Vergangenheit immer wieder Probleme mit Vandalismus und Ruhestörung.

Verblüffung und Ratlosigkeit



Dem will man mit einem offenen Jugendtreff entgegenwirken. Gespräche mit der Kreisjugendpflegerin und anderen pädagogisch erfahrenen Experten wurden zu Rate gezogen, bevor die Gemeinde den Beschluss fasste, den Jugendlichen im Alter von 14 bis 19 Jahren einen eigenen Raum zur Verfügung zu stellen.

70 junge Bürger dieser Altersklasse wurden angeschrieben, um den Plan der Gemeinde anzuhören. 25 waren gekommen.

Elmar Zenner erläuterte detailliert, wie ein offener Jugendtreff funktioniert, und fragte nach: "Was wollt ihr?"

Die Verblüffung und Ratlosigkeit einer großen Zahl der Anwesenden war nicht zu übersehen. Also erklärte Zenner sich bereit, ein weiteres gemeinsames Treffen zu besuchen, um Details zu besprechen: Hausordnung, die der Gemeinde vorgelegt werden muss, Verantwortliche und vieles mehr. "Traut euch!", spornte Zenner die sichtlich unentschlossenen Jugendlichen an. Nach der Besichtigung des Kellerraumes im Gemeindehaus, der vor rund zehn Jahren bereits einmal als Jugendraum diente, lockerte sich die Zaghaftigkeit leicht, und erste Vorschläge zur Erneuerung des Bodenbelags, des Anstrichs und Einrichtung wurden gemacht. Mit Fördergeld des Land, vom Jugendausschuss und der Gemeinde kann sich mit dem Engagement der jungen Herforster demnächst ein ansehnlicher Jugendtreff sehen lassen. Die Anträge zur Förderung müssen noch gestellt werden.

Waren sie zunächst auch zögerlich - im Grunde finden die Jugendlichen das Angebot gut: "Eine gute Idee", sagt Corinna Knödgen, "so kann man Kontakte knüpfen", und Marco Neidhardt findet es gut, "dass in Herforst dann einfach mehr los ist". Bislang fuhren die Herforster nämlich nach Speicher, um Spaß zu haben.

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