Bildung Kenianer aus dem Slum referieren am Eifel-Gymnasium in Neuerburg

Neuerburg · (red) Adrian und Brayern sind Anfang 20, geboren und aufgewachsen im Slum Mathare in Nairobi (Kenia). Als Jahrgangsbeste erhielten sie die Möglichkeit, an der Kenyatta University zu studieren.

 Die beiden kenianischen Studierenden Brayern und Adrian am Neuerburger Eifel-Gymnasium.

Die beiden kenianischen Studierenden Brayern und Adrian am Neuerburger Eifel-Gymnasium.

Foto: Staatliches Eifel-Gymnasium/Jonas Koch

Die Gebühren bezahlten sie mithilfe eines Stipendiums vom Trierer Verein Bildung fördert Entwicklung. Ein viermonatiges Praktikum in Deutschland vertieft nun ihre Studien­inhalte.

Für die Erdkunde-Leistungskurse 11 und 13 sowie die Klasse 10a des Staatlichen Eifel-Gymnasiums hielten die beiden einen lebhaften und spannenden Vortrag. Zudem gab es eine intensive Diskussion mit den beiden Weitgereisten.

So wurden nicht nur die im Unterricht erlernten Inhalte zu sogenannten Ländern des globalen Südens, Entwicklungshilfe und Globalisierung vertieft. Es förderte auch den interkulturellen Austausch mit nur wenig Älteren aus einem anderen Kulturkreis unter corona­konformen Bedingungen.

Die beiden kenianischen Studenten berichteten auf eindrucksvolle Weise von ihrer Kindheit und Jugend im Slum mit der täglichen Ungewissheit, ob sie überhaupt etwas zu essen haben würden. Besonderen Tiefgang erhielten die Erzählungen durch die präsentierten Fotos.

Auch die Ausführungen zum Schulleben in Kenia, wo etwa in winzigen Klassenräumen mit Wellblechdach bis zu 80 Kinder gleichzeitig von einer Lehrkraft ohne spezielle Ausbildung unterrichtet werden,  verfolgten die aufmerksamen Zuhörer gespannt. So war es für deutsche Schülerinnen und Schüler verwunderlich, von der sogenannten „Schlafstunde“ im Schulsystem der ehemaligen britischen Kolonie Kenia zu hören: Die Menschen im Slum leben häufig in einräumigen Hütten, in denen erholsamer Schlaf oftmals zu kurz kommt.

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