Kindergarten-Spielchen

Nach dem fulminanten Ergebnis bei den Landtagswahlen im März schwebt die rheinland-pfälzische SPD leicht nachfühlbar auf Wolke Sieben. Dass sich diese Stimmung am Samstag nicht so recht auf den Bitburg-Prümer Kreisparteitag übertragen ließ, lag an der inneren Gefechtslage, die sich seit einiger Zeit vollkommen unnötigerweise aufgetan hat.

Kein Wunder, dass das andauernde Störfeuer aus dem Prümer Lager auf breiter Front für Befremden und Kopfschütteln sorgte. Während sich Monika Fink und Birgit Nolte-Schuster bekanntermaßen ohnehin nicht allzu viel Nettes zu sagen haben, ist nun auch das Tischtuch zwischen Paula Sonnen und dem Kreisvorstand endgültig zerschnitten. Was die Ursache für die - zumindest nach außen so wirkenden - Kleinkariertheiten der Prümer Frontfrauen ist, wurde nur in Ansätzen klar. Zumindest scheint die Frustrations-Grenze bei Paula Sonnen, einer Genossin mit Erfahrung und Augenmaß, erreicht zu sein. Die Frage, ob dieser Unfriede in der Vergangenheit auch innerhalb des Kreisvorstands so offen zum Ausdruck kam, blieb am Samstag indes unbeantwortet. Stattdessen wurde während der den Parteitag schier beherrschenden Nickeligkeiten deutlich, dass sich ganz offenkundig zwischen Prüm und Bitburg ein neuer Graben aufgetan hat, der nach den peinlichen Querelen zu Beginn der Neunziger-Jahre zugeschüttet schien. Dass an einem neuen Frontverlauf nun wieder kräftig gebuddelt wird, ist nicht nur bedauerlich; es schadet auch dem Ansehen der Partei und stört vor allem die inhaltliche Arbeit. Sicher ist, dass es einzig und allein an den handelnden Personen liegt, diesen Zustand rasch zu beenden und dafür zu sorgen, dass Kindergarten-Spielchen dieser Art möglichst bald wieder der Vergangenheit angehören. m.reuter@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort