Kyllburg. Es duftet ein wenig wie im Möbelhaus nach neuer Einrichtung. Die kreidebeschmierten Tafeln sind verschwunden, die tristen Wände sind bunt angestrichen worden und an der Stelle, wo früher Jugendliche in Mathe, Deutsch, Englisch und anderen Fächern unterrichtet wurden, spielen, basteln und lachen jetzt kleine Kinder.
Die Hauptschule wurde in Kyllburg vor einem Jahr geschlossen. Innerhalb eines Jahres wurde die Schule für insgesamt 1 050 000 Euro saniert und zu einem kindergerechten Gebäude umfunktioniert. Der Kindergarten St. Marien ist am 8. August eingezogen. Im direkt anschließenden Gebäude befindet sich die Grundschule. Die Idee, die dahinter steckt: "Gemeinsam wachsen Klein und Groß". Vom ersten bis zum zehnten Lebensjahr können Kinder in dem "Haus der Bildung" aufwachsen (der TV berichtete).
Das alte Kindergartengebäude, in der Nähe des Freibads, war nicht mehr zukunftsfähig. "Für Unter-Dreijährige hatten wir keinen Platz", sagt Kindergartenleiterin Marianne Engler-Schuster. Angesichts des Rechtsanspruches für Zweijährige auf einen Krippenplatz ein Problem. Da kamen die leerstehenden Klassenräume genau zum richtigen Zeitpunkt. Der Standort hat viele Vorteile: Während zwischen Grundschule und Kindergarten früher zweieinhalb Kilometer lagen, sind sie jetzt nur wenige Schritte voneinander entfernt.
Ohnehin haben die zwei Einrichtungen seit 2008 haben ein gemeinsames Projekt mit Schul- und Vorschulkindern: die Bildungswerkstatt. Hier lernen Kinder spielerisch die Naturwissenschaften kennen. Durch das gemeinsame Gebäude ist dieses Projekt nun besser zu organisieren. Gemeinsam wird sich auch die neue Mensa in den Kindergartenräumen geteilt. Zu drei verschiedenen Zeiten wird hier tagsüber gegessen.
Aber nicht nur eine Mensa wurde gebaut, sondern unter anderem auch Gruppenräume, Schlafräume und ein Spielplatz. Bei dessen Aufbau haben nicht nur die Eltern geholfen - auch der Nachwuchs hat mitangepackt. Für 80 Kinder ist im Kindergarten jetzt Platz. 14 Plätze sind für Unter-Dreijährige vorgesehen. Das Schulgeschehen beobachten die Kleinen aufmerksam. "Wenn es klingelt, sagen die Kinder immer: Jetzt haben die Schulkinder Pause", sagt Engler- Schuster. Die Neugierde beruhe auf Gegenseitigkeit. In der Pause kämen manche Schulkinder und streckten ihre Nasen über den Zaun, um das Kindergartengeschehen zu beobachten.
"Alles läuft perfekt", sagt Schulleiter Wolfgang Rapp. "Wir sind sehr zufrieden." lale
Interessierte Eltern können sich selbst ein Bild von der neuen Einrichtung machen: Am Sonntag, 18. September, ist von 14 bis 18 Uhr Tag der offenen Tür in der Kindertagesstätte St. Marien. Um 14 Uhr führen die Kinder ihr einstudiertes Musical "Mats und die Wundersteine" auf. Neben der Möglichkeit, die neuen Räume zu besichtigen, stehen die Mitarbeiterinnen für Fragen zur Verfügung. lale