Kindermusical Yakari - Ein Indianerjunge erobert den Eifelpark Gondorf

Gondorf · Berlin, Köln, Gondorf: Das Kindermusical Yakari füllt bundesweit Hallen. Jetzt wird es im Eifelpark aufgeführt. Wie es dazu kam …

 Dieser Indianer kennt den Schmerz: Yakari will von seinem Stamm nicht mehr wie ein Kind behandelt werden. Foto: Schwab Entertainment

Dieser Indianer kennt den Schmerz: Yakari will von seinem Stamm nicht mehr wie ein Kind behandelt werden. Foto: Schwab Entertainment

Foto: Jens Hauer (e_eifel )

Ein Lagerfeuer flackert in der Dunkelheit. Die Schatten der Flammen tanzen auf dem Gesicht des Medizinmanns. Er sitzt, mit mürrischer Mine, vor einem Tipi. Ein Indianermädchen - lange Zöpfe unter blauem Haarband - läuft vorbei. "Hey, ya ya ya", dringt aus den Kehlen der Sioux. Bald tanzen immer mehr von ihnen herbei. Im Hintergrund stampft eine Trommel. "Hörst du den Wind, hörst du sein Lied?", singt eine Squaw. Yakari hört es und stimmt mit ein.

Der Indianerjunge ist der Star des gleichnamigen Musicals. Die Geschichte ist schnell erzählt: Yakari will seinem Vater beweisen, dass er kein Kind mehr ist. Deshalb beschließt er das schnellste Pony kleiner Donner zu fangen (mehr dazu im Extra).
Die oben beschriebenen Szenen stammen aus einem Trailer. Gedreht wurden sie in einer riesigen Halle. Doch schon bald werden die Indianer auf einer sehr viel kleineren Bühne singen: nämlich im Waldtheater des Eifelparks in Gondorf (Eifelkreis Bitburg-Prüm). Das Musical wird dort in verkürzter Form aufgeführt. "In 50 Minuten wollen wir die schönsten Momente zeigen", sagt Produzent Thomas Schwab, "um die Kinder nicht zu überfordern." Jungs und Mädchen zwischen vier und zwölf Jahren seien die Zielgruppe von seinem Indianermärchen.

Das passt perfekt zum Eifelpark, findet Chefin Nadine Löwenthal. Aber auch aus einem anderen Grund hat sie sich für die Zusammenarbeit mit Schwab entschieden: Der Komponist stammt aus der Region, genauer aus Mülheim an der Mosel, und noch wichtiger: Er hat das Eifelpark-Lied geschrieben. Besucher kennen es aus dem Park, Radiohörer aus der Werbung: eine gute Basis. Trotzdem hat es eine Weile gedauert, bis Löwenthal und Schwab zusammenfanden. Und das kam so:

Als besondere Show im vergangenen Jahr war Artist Falko Traber über Hochseile balanciert. Heute sagt sie: "Das war schon toll, aber nicht so schön für Kinder." Diesen Fehler wollte sie nicht noch einmal machen. Wenn es nach ihrem Mann Alexander Goetzke gegangen wäre, hätte es hingegen wieder eine Akrobaten-Show gegeben. Er habe die Acapulco-Todesspringer buchen wollen, erzählt Löwenthal. Aus 30 Meter Höhe springen die Artisten in Wasserbecken - manchmal durch brennende Reifen, manchmal brennen sie selbst. "Wie soll ich das den Eltern erklären?", fragt sich Löwenthal schon, als sie Goetzkes Idee hört. Schließlich setzt sie sich aber gegen ihren Ehemann und Geschäftspartner durch: "Yakari" kommt nach Gondorf - trotz der Bedenken ihres Partners, ein Musical sei zu teuer.

Wie teuer es letztlich genau war, will Löwenthal nicht verraten. Nur so viel: Die Show koste den Park eine mehr als vierstellige Summe. Bei einem Eintrittsgeld von 16 Euro und 644 Plätzen im Waldtheater: ein Nullsummenspiel. Doch um den Profit gehe es Löwenthal nicht, wie sie sagt. Vielmehr darum in dem Park, den sie liebe, jedes Jahr etwas Besonderes zu bieten. Etwas Besonderes sei auch das Waldtheater, in dem sich bald die Indianer tummeln sollen. Die kleine Bühne liegt abseits des Trubels, mitten im Grünen. Schreiende Kinder und das Rattern der Achterbahnen hört man hier im Wald nur aus der Ferne, stattdessen Vogelgezwitscher, Blätterrascheln. Kurzum: Es ist ruhig. Zu ruhig findet Löwenthal.

Das Theater sei lange das Stiefkind des Parks gewesen, sagt sie. Doch das soll sich ändern. Neue Shows sind geplant. Und mit denen soll das Theater auch gleich einen neuen Anstrich bekommen, neue Vorhänge, neue Scheinwerfer. Neue Sitzkissen, und und und. Da hat Löwenthal offenbar noch viel vor. Und sie verrät schon ein bisschen was: "Ein eigenes Eifelpark-Musical, das wäre toll."

Von 8. Juli bis 6. August findet täglich (außer montags) eine Sonderveranstaltung im Waldtheater des Eifelparks statt. Die Vorführung ist nicht im Tageseintritt des Wild- und Freizeitparks inbegriffen. Wer "Yakari Live" im Eifelpark sehen will, zahlt 16 Euro (Erwachsene) beziehungsweise 12 Euro (Kinder). Die Vorführung beginnt jeweils um 17 Uhr. Mit einem Ticket für "Yakari Live" können Gäste ab 16 Uhr in den Eifelpark.Extra: YAKARI


Hast du manchmal das Gefühl, dass die Erwachsenen dich nicht ernst nehmen, weil du ein Kind bist? Genauso geht es auch dem Indianerjungen Yakari. Doch er will das ändern. Um seinem Vater zu beweisen, dass er ein großer Indianer ist, schleicht er sich mit zwei Freunden aus seinem Dorf. Was er vorhat? Er will das Pony "kleiner Donner" fangen. Denn es ist das schnellste Pferdchen, das der Stamm kennt. Doch das Pony gerät in einer Schlucht in Gefahr. Und bald wird es auch für den kleinen Indianer brenzlig. Wenn du wissen willst, wie die Geschichte ausgeht, kannst du in den Ferien ja mal den Eifelpark besuchen. Denn dort wird das Musical "Yakari" aufgeführt. Wenn du es verpasst, kannst du die Show aber auch im Herbst noch auf der Deutschland-Tour sehen. Dann wird das Musical wieder in den großen Hallen gezeigt.

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