Musik in Corona-Zeiten Wenn ein Chor nicht proben darf ...

Alsdorf · ... dann findet er neue Möglichkeiten. Ein Beispiel aus Alsdorf.

 Andreas Blitsch und sein Vater Theo Blitsch beim Ständchen.

Andreas Blitsch und sein Vater Theo Blitsch beim Ständchen.

Foto: tv/Hiltrud Herrmann

(red/utz) Wenn ein Chor nicht singen kann, fehlt noch mehr als die Musik. Dann fehlen die Gemeinschaft, schöne Erlebnisse wie Konzerte, Gespräche und Freude. Davon jedenfalls sind die Mitglieder des Kirchenchores „Cäcilia“ der Pfarrei Alsdorf überzeugt.

Nun ist es aber genauso gekommen. Vorsitzende Hiltrud Herrmann schildert das so: „Seit Mitte März fallen alle Chorproben wegen der Corona-Pandemie aus. Der Probenraum ist entsprechend der bischöflichen Dienstanweisung bis auf Weiteres geschlossen.“

Das Chorleben fällt also flach? Aber nein! Denn die Alsdorfer lassen sich nicht unterkriegen, wie Hiltrud Herrmann  berichtet. So habe der Vorstand verschiedene Aktionen wie eine Palmzweigaktion, einen Vergissmeinnicht-Flyer und ein  Brücke-nach-Jerusalem-Gebet umgesetzt.  Und Chorleiter Andreas Blitsch nutze die freie Zeit,  um die Sänger mit Notenmaterial und Tonträgern zu versorgen. Damit könnten sich die Mitglieder  zuhause sogar ihre eigene Stimme in vierstimmigen Chorsätzen erarbeiten.

Neben der Vorbereitung der digitalen Einzel-Proben engagiert sich Blitsch, wie Hiltrud Herrmann erzählt,  auch im „analogen Bereich“ –  nämlich durch Ständchen, insbesondere für ältere Sänger. Er  und sein Vater Theo Blitsch, ebenfalls langjähriger Chorleiter, greifen zu ihrem Akkordeon und überraschen die über 80-jährigen Chormitglieder mit einem abendlichen Ständchen.

 Nach einem Klingeln an der Haustüre werden im Freien bekannte Volksweisen gespielt.   Und unter Einhaltung aller Sicherheits- und Abstandsregeln ist Mitsingen ausdrücklich erlaubt, sodass auch die  Nachbarn mitmachen können. „Ein beachtenswertes Beispiel, wie diese Zeit der Einschränkungen Corona-angepasst positiv genutzt werden kann“, findet Herrmann und freut sich über so viel Engagement. Aber alle freuen sich auch, wenn die „richtige“ Chorarbeit wieder losgehen kann: die Musik, das gemeinsame Singen, die musikalische Gestaltung von Gottesdiensten, die Teilnahme an Chorkonzerten und  ganz wichtig — die Gemeinschaft ...

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