Olzheim. Zum letzten Mal richten die sechs Juchems-Geschwister in Olzheim ihren Saal für die Dorfkirmes her, die dort am Samstag, 5. November, und am Sonntag, 6. November gefeiert wird. Es ist das Ende einer Tradition, die Vater Johann und Mutter Christine (geborene Crump) nach dem Zweiten Weltkrieg ins Leben gerufen hatten, als sie das während der Kämpfe zerstörte alte Crump-Gasthaus "zur Linde" neu aufbauten.
In den frühen Jahrzehnten, als im Saal Schlager erklangen wie "Das Schwalbenlied", "Capri-Fischer", "Das alte Försterhaus" und andere Klassiker, wurde noch anstelle des Eintrittsgelds ein sogenannter Tanzgroschen erhoben. Es gab Damenwahl und "Kusswalzer", beim Abklatschen, erinnert sich die Familie, habe es durchaus zu Streit oder gar Schlägereien kommen können. Der Saal, sagt Herbert Juchems, würde zwar "noch 30 Jahre aushalten". Aber die Geschwister, alle bereits in den höheren Lebensjahrzehnten, ziehen sich aus der Festbewirtung zurück, bei der sie in der Vergangenheit auch von der weiteren Verwandtschaft immer wieder unterstützt wurden. Ganz geschlossen wird der Saal jedoch vorerst nicht: Einmal wird dort noch der Olzheimer Karneval bestritten, auch für private Feiern will die Familie den Raum noch eine Zeit lang zur Verfügung stellen. Das Gasthaus an der Hauptstraße von Olzheim bleibt ebenfalls geöffnet.
Die letzte Kirmes im Saal Juchems beginnt am Samstag, 5. November, 21 Uhr, mit Tanz- und Unterhaltungsmusik vom "Skyline Trio". Die Band geht zurück auf die von 1981 bis 1991 existierende Formation "Skyline", der damals sieben Musiker angehörten. Drei von ihnen sind seit dem vorigen Jahr wieder auf den Bühnen der Eifel unterwegs und spielen vor allem Musik der 1970er und 80er Jahre.
Am Sonntag, 6. November, unterhalten ab 11 Uhr die Abteibläser.