Kita-Ausbau wird teurer

Bitburg · Eigentlich hat die Stadt Bitburg nur deshalb entschieden, die Kita Liebfrauen für 1,4 Millionen Euro in Modulbauweise zu erweitern, weil ein solcher Modulbau später in die Housing versetzt werden könnte. Doch das Umsetzen würde 600 000 Euro kosten - viel mehr als erwartet. Heute entscheidet darüber der Stadtrat.

Bitburg. Das Problem der Stadt Bitburg mit den Kleinen wird immer größer - das gilt zumindest für die Kosten für die geplante Erweiterung der Kita Liebfrauen. Mit 1,2 Millionen hat die Stadt zunächst gerechnet. Zuletzt waren es schon 1,4 Millionen Euro (der TV berichtete) - und es wird wohl noch teurer. Geplant ist ein Anbau, der Platz für drei Gruppen mit 60 Kindern schafft.
Dieser soll in Modulbauweise entstehen, da die Fertigmodule - anders als ein Fertighaus - später auch an einen anderen Standort versetzt werden könnten. Im Blick hatte der Rat dabei immer die Housing, die 2015 frei wird. Die Idee: Wenn die Amerikaner ihre Wohnsiedlung aufgeben, könnte die Stadt den dortigen Kindergarten mit dem Modulbau erweitern.
Das war die Idee, solange keiner wusste, wie teuer es ist, den Modulbau zu versetzen. Nun informierte die Stadtverwaltung, dass das Versetzen einschließlich Grunderwerb, Erschließung und Fundamentbau rund 600 000 Euro kosten würde. "Dass das so teuer sein würde, hat uns alle überrascht", sagt Bürgermeister Joachim Kandels. Vorgelegt wurde den Ratsmitgliedern diese Rechnung erstmals in nichtöffentlicher Sitzung. Doch da war der Auftrag für den Modulanbau bereits vergeben. "Hätten wir das vorher gewusst, hätten wir uns wohl für einen konventionellen Bau entschieden", sagt Kandels.
Hinzu kommt, dass die "von der Heyden- und Schützsche Stiftung", der die Kita Liebfrauen und das Grundstück gehören, auf dem die Stadt plant, eine Pacht von 6000 Euro im Jahr fordert. Alternativ wäre es der Stiftung auch recht, wenn die Stadt die in einigen Jahren fälligen Abrisskosten von gut 60 000 Euro für das alte Kita-Gebäude übernimmt. Sollte der Rat sich für einen Abriss entscheiden, müsste auch geklärt werden, wo die vier Kita-Gruppen hin sollen, die derzeit im Altbau der Kita Liebfrauen sind. Die Verwaltung hat mehrere Varianten durchgerechnet. Sollte der Modulbau dauerhaft am Standort Liebfrauen bleiben, würde das auch ein beständigeres - und damit ein um rund 30 000 Euro teureres - Fundament erfordern. Heute entscheidet der Stadtrat über das Thema.Meinung

Das ist nicht richtig rundgelaufen
Hinterher ist man meistens schlauer. Aber im Fall der Erweiterung der Kita Liebfrauen überrascht das Hin und Her auch hinterher sehr. Der einzige Grund, den geplanten Anbau in Modulbauweise zu errichten, war der Wunsch, diesen irgendwann in die Housing zu versetzen. Es wäre sinnvoll gewesen, sich von vorneherein mal nach den Kosten zu erkundigen, die ein solcher Umzug mit sich bringt. Auf einen günstigeren Fertigbau kann die Stadt nun nicht mehr umschwenken, ohne Schadensersatz zahlen zu müssen. Das ist alles ganz und gar nicht rundgelaufen. Für das nächste Mal wäre es schlauer: Erst alle relevanten Fakten sammeln, dann entscheiden. d.schommer@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort