Erziehung „Da werden die Träger vor unendliche Kosten gestellt“

Lasel · Kita-Gesetz: In Lasel arbeitet man der Umsetzung. Der TV sprach mit Chefin Brigitte Wanken-Leibisch und erhielt eine Top-Führung von den Jung-Naturforschern.

 Sie wissen schon richtig gut Bescheid beim Thema Natur und Umwelt: Schützlinge der Kindertagesstätte Lasel.

Sie wissen schon richtig gut Bescheid beim Thema Natur und Umwelt: Schützlinge der Kindertagesstätte Lasel.

Foto: Fritz-Peter Linden

Ob es wohl eine Kindertagesstätte gibt, in der bereits alles auf die Anforderungen des neuen Gesetzes zugeschnitten ist? Räume, Personal, Kochen, Essen, Schlafen, Ausruhen, Kleinkindbetreuung?

„Ich glaube nicht“, sagt Brigitte Wanken-Leibisch, Chefin der Kindertagesstätte in Lasel. „Überall hapert es irgendwo.“ Und überall im Eifelkreis, ergänzt sie, „werden die Träger vor unendliche Kosten gestellt“. Denn es muss, siehe Artikel oben, vor allem Raum für das neue, umfassende Betreuungsangebot geschaffen werden. Allein in Bitburg fehlen hunderte von Plätzen für die Kleinsten und Kleinen.

Und das gilt auch in anderen Orten – Ergebnis: Das Jugendamt des Eifelkreises hat den Laselern von dort bereits einjährige Kinder zugeteilt. Wofür die Eltern übrigens, anders als bei den älteren Kindern, bezahlen müssen.

Allerdings verweist Brigitte Wanken-Leibisch auch darauf, dass viele der von heute an geltenden Regelungen seit Jahren bekannt seien. Überrascht sein dürfe also niemand. Zugleich erinnert sie daran, dass nicht alles sofort umgesetzt sein müsse: „Die Kommunen haben ja sieben Jahre Zeit. Es wird also in den nächsten Jahren einiges passieren. Und ich finde auch in Ordnung, dass das nicht sofort sein muss.“

Auch in Lasel, mit aktuell einem Betreuungsbedarf für 50 Kinder, ist noch nicht alles so weit: „Es fehlen immer noch Quadratmeter“, sagt die Chefin. Allerdings hat man dort Glück: An den Kindergarten schließt das bisherige Gemeindehaus an. „Wir nutzen das jetzt schon als Team-Raum“, sagt Brigitte Wanken-Leibisch. Und künftig werde man es vermutlich ganz für die Kita vereinnahmen können, ohne neu oder anbauen zu müssen.

Denn Lasel plant ein neues Gemeindezentrum an anderer Stelle, am Pfarrhaus, inklusive Räumen für die Feuerwehr.

Weil es aber trotzdem dann für die Kita noch an Räumen fehlt, soll bald auf der angrenzenden Wiese – wo man bereits ein Obst- und Gemüsebeet angelegt hat – ein „Naturforscherhaus“ entstehen, auf das sich alle schon freuen: Ein Holzhaus soll das werden, mit viel Platz, nicht nur zum Forschen, sondern auch zum Ruhen beispielsweise. Nochmal Glück für die Kita: Ortsbürgermeister Manfred Klasen setzt sich für die Pläne der Einrichtung ebenfalls ein. Wie auch die Eltern. Fazit der Kita-Leiterin: „Die Kinder wollen es, die Eltern wollen es, das Team will es – und die Verantwortlichen stimmen auch zu.“

Das mit dem Naturforscherhaus gehört übrigens zum Konzept der Kita: Denn sie hat den Schwerpunkt „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (der TV berichtete). Und wer die Einrichtung besucht, wird staunen, wie gut die Kinder in Sachen Natur und Umwelt Bescheid wissen.

Beim Fototermin machen die jungen Forscher nämlich gleich mal eine Führung mit dem Reporter und zeigen ihm, was sie alles machen und haben: Hier ein großes Gemüsebeet mit Erdbeeren, Rotkohl und anderen Pflanzen, da ein Gewächshäuschen mit Tomaten, dort ein kleiner Kartoffelacker. Tolle Sache.

 Brigitte Wanken-Leibisch, rechts, mit Stellvertreterin Elisabeth Neisius.

Brigitte Wanken-Leibisch, rechts, mit Stellvertreterin Elisabeth Neisius.

Foto: Fritz-Peter Linden

Und alle sind, das merkt man, richtig stolz auf das, was sie da haben. Man wär am liebsten dageblieben.

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