Kita-Landschaft im Umbruch

Bitburg · Ab August gilt bundesweit ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab einem Jahr. Um dem gerecht zu werden, sind in den meisten Kitas Umbauten nötig. In Bitburg-Land haben einige Kommunen ihre Hausaufgaben bereits gemacht, andere sind mittendrin, und der Rest steht in der Startlöchern.

 Anders als die meisten Kitas in Bitburg-Land ist die Kindertagesstätte Burgzwerge Rittersdorf nicht in kirchlicher, sondern in kommunaler Trägerschaft. An der Notwendigkeit eines Anbaus ändert das aber nichts. TV-Foto: Uwe Hentschel

Anders als die meisten Kitas in Bitburg-Land ist die Kindertagesstätte Burgzwerge Rittersdorf nicht in kirchlicher, sondern in kommunaler Trägerschaft. An der Notwendigkeit eines Anbaus ändert das aber nichts. TV-Foto: Uwe Hentschel

Bitburg. Die Kindergarten-Landschaft ist im Umbruch. Grund dafür ist zum einen der in Rheinland-Pfalz seit Sommer 2010 geltende Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab zwei Jahren, zum anderen aber eine Regelung, die ab 1. August dieses Jahres in Kraft tritt. Ab diesem Zeitpunkt gilt bundesweit auch für Kinder ab einem Jahr ein Rechtsanspruch. Entsprechend sind die Kommunen gefordert, ihre Einrichtungen gemäß den Vorgaben umzubauen. Das gilt auch für Bitburg-Land. In dieser Verbandsgemeinde ist fast jede Kita betroffen. Hier eine Übersicht zum Sachstand:

Die Kita St. Maximin Baustert (Einzugsgebiet: Baustert, Brimingen, Feilsdorf, Hisel, Hütterscheid und Mülbach) in Trägerschaft der Kita GgmbH Trier verfügt derzeit über zwei Gruppen mit 15 Teilzeit- und 36 Ganztagsplätzen. Für Kinder unter drei Jahren gibt es sechs Plätze. Ein entsprechender Ausbau, der nach ersten Schätzungen rund 100 000 Euro Kosten würde, ist beschlossen, aber noch nicht konkret geplant.

Deutlich weiter ist die Kita St. Maximin Bettingen (Bettingen, Halsdorf, Olsdorf, Stockem und Wettlingen), ebenfalls in kirchlicher Trägerschaft. Dort werden 1,6 Millionen Euro in die Kita und das angrenzende Jugendheim investiert, wobei der Kita-Ausbau bis auf die Außenanlagen abgeschlossen ist. Die Bettinger Einrichtung verfügt über drei Gruppen mit 28 Teilzeit- und 44 Ganztagsplätzen sowie zwölf Plätzen für Kinder unter drei Jahren.

Auch in der Kita St. Martin Bickendorf (Bickendorf, Ehlenz, Fließem, Ließem, Niederweiler und Oberweiler) sind die Umbauarbeiten abgeschlossen, so dass auch dort bereits jetzt schon fünf Einjährige sowie zwölf Zweijährige aufgenommen werden können. Insgesamt verfügt der ebenfalls katholische Kindergarten über drei Gruppen mit 43 Teilzeit- und 32 Ganztagsplätzen.

Die Kita Maria Königin Dudeldorf (Dudeldorf, Gondorf, Metterich, Pickließem) gehört mit fünf Gruppen zu den größten Kitas in Bitburg-Land. Mit 190 000 Euro ist der Umbau deutlich teurer als ursprünglich geplant. Die Einrichtung in Trägerschaft des Bistums hat 50 Teilzeit-, 44 Ganztagsplätze und durch den Umbau nun auch 13 Plätze für Kinder unter drei Jahren. Darüber hinaus bietet die Einrichtung 18 Plätze für eine Nachmittagsbetreuung von Schulkindern.

Der Kindergarten Kleine Strolche Oberweis (Altscheid, Brecht, Oberweis und Weidingen) ist eine von zwei Kitas in Bitburg-Land in kommunaler Trägerschaft. Die Einrichtung hat ein Ganztagsangebot, besteht aus zwei Gruppen mit fünf Plätzen, von denen derzeit acht für Zweijährige zur Verfügung stehen. Mit dem geplanten Umbau - Kosten 285 000 Euro - soll bald begonnen werden. Unklar ist derzeit aber noch, ob die Kinder aus Altscheid und Weidingen (beide VG Neuerburg) weiterhin in Oberweis bleiben oder zukünftig der Einrichtung in Baustert zugeordnet werden.

Mit nur einer Gruppe ist die Kita St. Hubertus Nattenheim (Nattenheim) der kleinste Kindergarten in Bitburg-Land. Die kirchliche Einrichtung hat 25 Plätze für Teilzeitbetreuung und weitere 15 Plätze für Ganztagskinder. Hinzu kommen sechs Plätze für Kinder unter drei Jahren. Dort ist derzeit keine Erweiterung geplant.

Die Kindertagesstätte Burgzwerge Rittersdorf (Rittersdorf) ist genau wie die Kita in Oberweis in kommunaler Trägerschaft. Nachdem der Kindergarten bereits energetisch saniert wurde, steht jetzt ein Anbau für rund 500 000 Euro an. Drei Gruppen mit 72 Plätzen, davon 44 Ganztagsplätze, hat die Einrichtung derzeit. Durch den Anbau kommt eine vierte Gruppe hinzu, so dass nach Fertigstellung 20 Kinder unter drei Jahren aufgenommen werden können.

Die Katholische Kita St. Laurentius in Seffern (Heilenbach, Schleid, Seffern und Sefferweich) hat ihren Umbau hinter sich. Rund 300 000 Euro wurden investiert, womit die Einrichtung mit ihren zwei Gruppen sowie den zehn Teilzeit- und 30 Ganztagsplätzen nun über 13 Plätze für Kinder unter drei Jahre verfügt.

Um einen Umbau kommt auch die Kita St. Michael Sülm (Dahlem, Idenheim, Idesheim, Röhl, Scharfbillig, Sülm und Trimport) nicht herum. Rund 300 000 Euro sind für die anstehende Erweiterung und die notwendigen Änderungen veranschlagt. Derzeit verfügt die Einrichtung über insgesamt vier Gruppen mit 37 Teilzeit- und 50 Ganztagsplätzen. Für Kinder unter drei Jahren gibt es 17 Plätze, fünf neue sollen hinzukommen.

Die Kita St. Martin Wißmannsdorf (Biersdorf, Echtershausen, Hamm, Wiersdorf und Wißmannsdorf), die ebenfalls dem Bistum unterstellt ist, entspricht bereits den Anforderungen für Kinder ab einem Jahr. Knapp 330 000 Euro hat der Umbau gekostet. Das Haus hat drei Gruppen mit 39 Teilzeit- und 26 Ganztagsplätzen.

Die Kindertagesstätte St. Hubertus Wolsfeld (Birtlingen, Dockendorf, Esslingen, Ingendorf, Meckel, Messerich, Niederstedem, Oberstedem und Wolsfeld) ist zwar auch unter kirchlicher Trägerschaft, dabei allerdings nicht dem Bistum, sondern der örtlichen Kirchengemeinde unterstellt.
Es gibt zwei Gebäude, von denen eines der Gemeinde und das andere der Kirche gehört. Letzteres soll auch in diesem Jahr einen Anbau erhalten.
Extra

Wo das Bistum Träger der Einrichtung ist, übernimmt auch die Kirche 35 Prozent der Kosten. Zudem wird jeder neu geschaffene Betreuungsplatz mit 4400 Euro vom Land und weiteren 400 Euro vom Kreis bezuschusst. Um den Krippenausbau voranzutreiben und den davon betroffenen Kommunen unter die Arme zu greifen, hat der Bund fünf Milliarden Euro für den Ausbau zur Verfügung gestellt. Dass die Vorgabe bis zum Stichtag 1. August vielerorts dennoch nicht erfüllt sein wird, steht bereits jetzt fest. Dem Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz gerecht werden muss das Jugendamt des Kreises, das bereits mehr als 120 Tagespflegepersonen im Einsatz hat, um den Bedarf an Betreuung abzudecken. uhe

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